Coronavirus stoppt Tätigkeit der Schlepper-NGOs im Mittelmeer

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Derzeit ist kein einziges „Rettungsschiff“ im Einsatz

Die Corona-Pandemie hat auch Auswirkungen auf verschiedene Schlepper-NGOs. Denn deren Tätigkeit ist aufgrund der Anti-Corona-Maßnahmen der europäischen Staaten praktisch zum Erliegen gekommen. „Im Mittelmeer ist kein einziges privates Rettungsschiff mehr im Einsatz. Vor allem die Quarantänebestimmungen legen Schiffe und Besatzungen lahm“, lamentierte kürzlich die linkslinke Zeitung „taz“.

Als Bespiel wird die Besatzung des Schlepperschiffes „Alan Kurdi“ von der deutschen NGO Sea Eye genannt, die am 19. April etwa 190 illegale Einwanderer auf eine italienische Fähre gebracht hat. Die 17 Besatzungsmitglieder mussten sich auf ihrem Schiff nahe dem Hafen von Palermo in eine 14-tägige Quarantäne begeben.

Da nützte es sich, dass Sea Eye auf Twitter forderte, dass die Politik der geschlossenen Häfen beendet werden müsse. Und Annalena Baerbock, eine der beiden Vorsitzenden der deutschen Grünen, ließ wissen, dass „das Ende der Seenotrettung im Mittelmeer mit der Coronakrise nicht zu rechtfertigen ist. Die Häfen müssen offen bleiben“.

Die NGO SOS Mediterranee beklagte sich wiederum vor einiger Zeit darüber, dass „die neuen Entwicklungen gegen Such- und Rettungsmissionen im zentralen Mittelmeer“ die Pflicht zur Rettung von Menschenleben auf See beeinträchtigen würden. Die „Ocean Viking“, das Schiff dieser NGO, ist derzeit übrigens nicht in Betrieb – und kann somit auch keine illegalen Einwanderer von Nordafrika nach Europa bringen.

[Autor: B.T. Bild: Wikipedia/Daniel Leite Lacerda Lizenz: CC BY-SA 3.0]

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