Putin warnt erstmals vor Profitgier und Zensur der US-Sozialen-Netzwerke

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Der russische Präsident betonte, dass die US kontrollierten Social-Media-Giganten alleinig in ihrem Interesse Entscheidungen fällen, was zu veröffentlichen und was zu zensieren ist.

In seiner gestrigen Laudatio für die Gewinner des russlandweiten Wettbewerbs „Lehrer des Jahres” äußerte sich Putin zur momentan hitzigen Debatte, rund um Soziale Netzwerke, deren unternehmerischen und politischen Interessen und natürlich über die Zensur.

„Es ist ihnen egal, ob dieser oder jener Inhalt den Menschen, an die er gerichtet ist, Schaden zufügt”, sagte er. „Schließlich gehen diese modernen IT-Unternehmen immer mehr dazu über, das Bewusstsein der Menschen zu kontrollieren.”

Selbstverständlich gehe es diesen auch um den wirtschaftlichen Profit: „denn diese Plattformen sind natürlich in erster Linie Unternehmen… Und was ist das Hauptanliegen eines Unternehmens? Profit zu machen.”, schlussfolgerte Putin.

Weiters erklärte er, dass es zwar manchmal einen Grund gebe, den „Zugang zu bestimmten Arten von Post zu beschränken“, aber: „wir dürfen keine Entscheidungen treffen, die die menschlichen Freiheiten einschränken würden“. Vor allem nicht die Freiheit der Wahl und die Meinungsfreiheit.

Interessanterweise äußerte sich der Präsident erst Wochen nach Trumps Sperre auf diversen Sozialen Medien zum Thema Zensur und zu den US-kontrollierten Netzwerken.

Wie bereits in einem vorhergehend ZurZeit-Online Artikel erwähnt, hat Russland bereits einen Plan, wie es sich vom “US-kontrollierten” globalen Internet absondern könnte. Doch diese Ambition ist keineswegs neu. Der ehemalige Präsident Medwedew erklärte dies bereits während seiner Amtszeit 2008- 2012, bezeichnete dies aber nur als “letztes Mittel”. Scheinbar schwebt die ultimative Lösung aber im Raum.

So äußerte sich auch der russische Gründer des sozialen Netzwerks „VKontakte“ und des Nachrichten-Dienstes „Telegram“, Pawel Durow unlängst zu möglichen, weiteren Eingriffen in die Meinungsfreiheit. „Das Apple-Google-Duopol”, sei eine Bedrohung für die freie Meinungsäußerung. Er kritisierte unter anderem beide „BigTech“- Firmen deshalb, weil diese die App „Parler“ verbannten, nachdem Unterstützer von Trump zu dem Dienst abgewandert waren.

[Autor: A.T. Bild: Wikipedia/Kremlin.ru Lizenz: CC-BY 4.0]

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