Schwarz-blaue Regierung bewusst gesprengt, türkise profitieren trotzdem

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Der Herausgeber und Journalist von EU-Infothek, Gert Schmidt versuchte in einem Interview die Hintergründe der fingierten Ibiza-Affäre zu erklären.

Die neu erschienen Passagen des 194 Seiten langen Transkripts entlasten den ehemaligen Parteiobmann und Vizekanzler. Entgegen anderslautender Versprechungen ließ Bundeskanzler Kurz die Erfolgsregierung platzen, um wenig später türkis-grün daraus zu machen. Laut Professor Gert Schmidt ist das 2017 gedrehte Video bewusst für die Sprengung der sehr beliebten schwarz-blauen Regierung verwendet worden. Immerhin war der wachsende Erfolg der Freiheitlichen Partei abzusehen.

Die Produzenten des Videos, ein Rechtsanwalt und ein Detektiv, bemühten sich allerdings, laut Schmidt bereits 2017, das Video um mehrere Millionen (zwischen zwei und fünf Millionen) an Parteien oder Interessengruppen zu verkaufen.

Das scheiterte allerdings, bis weitere Bemühungen 2019 dem Produzenten einen Investor brachten. Der Geldgeber soll 600.000 Euro in Form von Goldmünzen für einen Teil des Videos bekommen haben.

Der politische Verein rund um Spiegel, Süddeutsche und Falter hat die Folgen dieses Attentats zu verantworten.

Wer der Auftraggeber dieses kriminellen Unterfangens war, ist derzeit noch nicht vollständig geklärt. Dennoch lassen sich logische Mutmaßungen zum Urheber dieses „Projekts“ aufstellen. Immerhin gibt es einen großen Profiteur der Ibiza-Causa: die ÖVP.

Zwar kam der Kurz-Kurs gut bei der Bevölkerung an, aber nur weil man sich viel vom ehemaligen Koalitionspartner abgeschaut hatte. Für die „Neue Volkspartei“ bedeutete der Erfolg der FPÖ ein natürliches Problem: Das „Original“ war nämlich gleichzeitig auch der größte Konkurrent der schwarzen Fraktion.

Nach Aufkommen des zusammengeschnitten Propagandavideos von Süddeutsche und Spiegel liefen circa die Hälfte der ehemals blauen Wähler direkt zur ÖVP – der selbstinszenierten FPÖ-Light – über.

Ein paar Monate darauf kam es zur sogenannten Schredder-Affäre und zu weiteren sehr fragwürdigen Machenschaften im – immer schon schwarzen gewesenen – Innenministerium. Was für ein „unerwarteter“ Erfolg für die ÖVP und Sebastian Kurz!

[Autor: A.P. Bild: Wikipedia/Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres Lizenz: CC BY-SA 2.0]

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