Stadt im Schwarzwald geht mit Stasi-Methoden gegen Corona-Sünder vor

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Corona-Krise fördert dunkelste Seiten der menschlichen Seele zutage

Einige Kommunalpolitiker in Villingen-Schwenningen  sprechen von Stasi-Methoden. Gemeint ist die Entscheidung der baden-württembergischen Stadt, nicht nur Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) zur Kontrolle der Coronabestimmungen in der Gastronomie einzusetzen, sondern auch anderes städtisches Personal. Dieses soll, wie der „Schwarzwälder Bote“ berichtet, „nach Feierabend auf Kontrollgang gehen“, und zwar in zivil und – vorerst? – freiwillig. Insbesondere sollen sie darauf achten, ob die Registrierlisten korrekt ausgefüllt werden und ob der Maskenzwang eingehalten wird.

Die Entscheidung der Stadtverwaltung sorgt für Kritik: „Manche sozialen Netzwerker fühlen sich an die alten DDR-Zeiten erinnert und sprachen offen von Spitzel- und Stasi-Methoden.“ Tatsächlich wird dem Denunziantentum Tür und Tor geöffnet. Aus dem Bericht des „Schwarzwälder Boten“ geht auch hervor, dass sich die Begeisterung des städtischen Personals, an der Bespitzelungsaktion mitzumachen, in Grenzen hält.

Zudem hat die Coronakrise bei vielen Menschen die dunkelsten Seiten ihres Charakters ans Tageslicht gefördert. So rechtfertigt Villingen-Schwenningen die umstrittenen zivilen Streifen mit „sehr vielen Beschwerden von Bürgern, teils per Telefon, teils per E-Mail, die sich daran stießen, dass es manche Gewerbetreibende und Gastronomen mit den Regeln zum Infektionsschutz nicht allzu genau nehmen würden. Mal seien die Registrierlisten nicht ordentlich geführt worden, mal seien keine Masken getragen worden“. Zudem hätten sich einige Wirte und Lokalbetreiber gegenseitig angezeigt.

[Autor: B.T. Bild: Wikipedia/GFHund Lizenz: CC BY 4.0]

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