Ukraine: Weiterkämpfen bis zum Endsieg?

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Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/Ministry of Defense of Ukraine Lizenz: CC BY-SA 2.0


Die Selenski-Kräfte und der militärisch-industrielle Komplex

Was tut in diesen Tagen ein politisch korrekter Zeitgenosse? Er macht sich Sorgen. Ein Artikel in der lachsfarbenen Wiener Tageszeitung „Der Standard“ vom 12. Mai dürfte dies belegen. Durch einen Beitrag aus der Feder eines gewissen Herrn Eric Frey unter dem Titel Nicht Waffenruhe, sondern Befreiung. Der Westen darf die Ukraine nicht zu fragwürdigen Zugeständnissen drängen.

Vermutlich verdüstert sich Eric Freys Stirn, denn es bahne sich eine bedenkliche Entwicklung an: Es sei eine Kernbotschaft gewisser Kreise, so der Schreiber, dass die „Fortsetzung des Krieges schlimmer ist als eine dauernde russische Besatzung der Ost- und Südukraine, [diese] sickert langsam in das Denken westlicher Entscheidungsträger ein. Und das ist eine höchst problematische Entwicklung.“

Sichtlich besorgt, dass bald ein Waffenstillstand vereinbart werden könnte – offenbar das worst case-Szenario in den Augen des „Standard“-Autors – gibt Frey, sich behaglich in der Proszeniumsloge des Gutmenschentums räkelnd, den Ukrainern Vorschläge vom Feinsten:

„Die Ukrainer haben ein Recht, ihr Land zu befreien, sie haben den Willen dazu, und sie haben eine reelle Chance. Denn was ihnen im Kampf gegen Putins Armee am meisten fehlt, sind schwere Waffen und Munition. Diese muss der Westen ihnen ohne Einschränkungen liefern, statt einen verlogenen Frieden einzufordern.“

Eine Waffenruhe, die sehnlichste Hoffnung der Zivilbevölkerung in der Ukraine, oder gar ein verlogener Friede kommt also überhaupt nicht in die Tüte. Nein, die Selenski-Kräfte sollen gleichsam bis zum Endsieg weiterkämpfen. Koste es, was es wolle. Konkret: Eine Unzahl an verletzten oder getöteten Zivilisten sowie Massen von verwundeten oder gefallenen Soldaten. Quasi viele kleine Verduns im Osten und Süden des Landes.

Natürlich ist es für einen solch totalen und möglichst langen Krieg notwendig, dass der Nachschub aus dem Westen beständig rollt: Schwere Waffen und die dazugehörige Munition. Hier erhebt sich die Frage Cui bono?, vereinfacht gesagt: Wer ist denn der Nutznießer der Forderungen von Eric Frey, Anton Hofreiter (der BRD-Grüne mit Haarschneiderphobie) samt Konsorten? Richtig geraten: Der überwiegend in den USA ansässige militärisch-industrielle Komplex, der jetzt seine randvollen Lager abbauen kann und sich durch die regelmäßige Lieferung von Waffen, Munition und anderem Kriegsgerät eine goldene Nase verdient.

Dafür gibt es ein historisches Beispiel: An der Neu-Yorker Börse hat sich der Dow-Jones-Index (er umfasst die Aktien der damals 30 größten US-Betriebe) von Mitte 1942 bis Ende 1945 verdoppelt. Allein im Jahr 1945 – der US-Krieg gegen Japan dauert bis August jenes Jahres – steigt er um 26,65 %.

Wenn das kein gutes Argument fürs Weiterkämpfen ist …

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