Ex-Parade-Grüner im Visier der Justiz

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E-Mail-Verkehr belastet Christoph Chorherr schwer

Die Anklage gegen den ehemaligen Parade-Grünen Christoph Chorherr und einige namhafte Immobilieninvestoren wegen Bestechlichkeit ist de facto fertig. Sie durchläuft aufgrund der Qualifizierung als „causa clamorosa“ bereits die internen Instanzen des Justizsystems. Bald fehlt nur noch der Sanctus der grünen Justizministerin, die gewiss gern ihre schützende Hand über ihren Parteifreund gehalten hätte, hätte die Causa weniger Staub aufgewirbelt. Chorherr soll für seinen Afrika-Verein „ithuba“ zahlreiche Spenden als „Belohnung“ für Umwidmungen erhalten haben. Einer dieser Spender soll der umstrittene Heumarkt-Investor Michael Tojner gewesen sein. Chorherr und Tojner bestreiten die Vorwürfe freilich massiv, für beide gilt die Unschuldsvermutung.

Umso brisanter ein Mailverkehr, den am Wochenende das Magazin „profil“ veröffentlicht hat. So wurde von den ermittelnden Behörden eine E-Mail im Mailordner Tojners gefunden, in der am Tag der Genehmigung eine Mitarbeiterin von Tojner an diesen schrieb: „Vassi (gem. Maria Vassilakou) und Chorherr brav!“. Einen Tag später schrieb die Mitarbeiterin erneut an Tojner unter „offene Beträge“: „Außerdem wolltest Du bei Widmung ITHUBA 5000 Euro spenden.“ Tatsächlich ist kurze Zeit später die erwünschte Spende geflossen. Alles nur Zufall?

Chorherr selbst hatte deshalb schon eine Diversion vorgeschlagen. Es fragt sich, warum. Wenn er nichts zu befürchten hat, und zusätzlich noch ein Vertrauen in den Rechtsstaat – warum nicht gerichtlich austragen? Sollte er tatsächlich zu einer Verurteilung kommen, wären die Grünen ihr Saubermann-Image endgültig los.

[Autor: A.L. Bilder: Wikipedia/Die Grünen Wien Lizenz: CC BY 2.0 AT]

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