Nächtigungen in 2021 nochmals massiv eingebrochen
Die staatlich verhängten Lockdowns und Betriebsbeschränkungen haben den Tourismus-Betrieben 2021 ein weiteres Horror-Jahr gebracht. Gegenüber den bereits massivst gesunkenen Werten des ersten Corona-Jahres 2020 sind die Gästeübernachtungen in Österreichs Hotels, Privatpensionen und Ferienwohnungen im vergangenen Jahr nochmals um rund ein Fünftel eingebrochen. Das teilte die Statistik Austria am Mittwoch mit.
„Corona-bedingte Betriebsschließungen und internationale Reisebeschränkungen haben dem Tourismus in Österreich auch im Jahr 2021 stark zugesetzt: Mit knapp 80 Mio. lag die Zahl der Nächtigungen 18,7 % unter dem Wert des ersten Pandemiejahres 2020 und um 48 % bzw. 73 Mio. Nächtigungen unter dem Vorkrisenjahr 2019“, so Statistik Austria-Generaldirektor. Tobias Thomas in einer Presseaussendung. Laut den vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria wurden 79,57 Mio. Nächtigungen in österreichischen Beherbergungsbetrieben registriert.
Besonders hart getroffen wurden die Alpinregionen: In Tirol und Vorarlberg fielen die Übernachtungen in 2021 nochmals um 28,9 bzw. 28,3 Prozent, Salzburg verzeichnete sogar ein Minus von 31,1 % gegenüber dem Vorjahr. Ursache war vor allem der Totalausfall der letzten Wintersaison aufgrund des Beherbergungsverbots für Touristen, in Salzburg kam noch der Rückgang des traditionell starken Städtetourismus in der Landeshauptstadt dazu.
Bemerkenswert gegen den Trend stemmte sich hingegen das Burgenland. Die Region mit seinem Tourismus-Schwerpunkt Neusiedler See konnte im letzten Jahr immerhin einen Zuwachs von 9,7 % bei den Gästenächtigungen vermelden. Hier wirkte sich aus, dass viele Österreicher offensichtlich doch einen Sommerurlaub im eigenen Land bevorzugten, und der Wintertourismus im Burgenland kaum eine Rolle spielt. Auch das relativ liberale Corona-Regime im östlichsten Bundesland trug dazu bei, viele Bewohner aus Wien für einen Kurzurlaub in die sonnenverwöhnte Weinregion zu locken.
Verglichen mit dem letzten Vorkrisenjahr 2019 sind die Ergebnisse allerdings überall verheerend. Insgesamt um fast die Hälfte sind die Nächtigungen in 2021 eingebrochen, und auch hier besonders schmerzhaft in den Alpenländern. Noch schlimmer hat es nur Wien getroffen: Die Krise im Städtetourismus, der Rückgang bei zahlungskräftigen Geschäftskunden und die Absage aller großen Kongresse bescherten den Wiener Hotels ein Minus von 71,9 %, verglichen mit Vor-Corona-Zeiten.
Alles in allem steht der Tourismus jetzt auf dem Niveau des Jahres 1970, als 79,52 Millionen Gästeübernachtungen gezählt wurden. Ein Rückschlag um über 50 Jahre, den etliche Betriebe vermutlich nicht überstehen werden. Aber das sind wohl Corona-Kollateralschäden, die die Regierung um Nehammer, Mückstein und Co. wenig zu interessieren scheinen. Zumal nach wie vor Restriktionen wie Maskenpflicht, „2G-Regel“ und das Verbot größerer Feiern die Lust an Urlaub oder Wirtshausbesuch trüben.