Asylanträge in Europa steigen um 50 Prozent

by John Tuscha

Autor: A.R. Bilder: Wikipedia/Vito Manzari Lizenz: CC BY-SA 2.0


Die Zahl der Asylanträge in Europa ist im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent gestiegen, wie aus dem „Asylbericht 2023“ der Europäischen Asylagentur hervorgeht. Insgesamt wurden rund eine Million Anträge in den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie in Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz registriert.

Die Anzahl von etwa 996.000 Asylanträgen auf internationalen Schutz entspricht einem Anstieg um die Hälfte im Vergleich zu 2021 und um zwei Fünftel im Vergleich zu 2019 vor dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie. Dies ist der höchste Stand seit 2015 und 2016.

Deutschland verzeichnete die meisten Asylanträge im Jahr 2022, mit etwa 250.000 Anträgen. Es folgten Frankreich (156.000), Spanien (118.000), Österreich (112.000) und Italien (84.000). Diese fünf Länder haben zusammen etwa 70 Prozent aller Asylanträge in Europa erhalten. Damit ist Österreich bezogen auf die Einwohnerzahl mit Abstand das „beliebteste Asylland“. Die Mehrheit der Antragsteller stammt aus Syrien, Afghanistan, der Türkei, Venezuela und Kolumbien. Syrer, Ukrainer und Eritreer hatten die höchsten Anerkennungsquoten im Jahr 2022.

Die hohe Zahl von rund einer Million Neuankömmlingen und zusätzlich etwa vier Millionen ukrainischen Kriegsflüchtlingen übt „erheblichen Druck“ auf die nationalen Verwaltungen aus, so die Europäische Asylagentur. Dennoch wurden sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene Lösungen zum Wohl der Asylbewerber gefunden.

Während der Flüchtlingskrise in den Jahren 2015 und 2016 wurden jeweils rund 1,3 Millionen und 1,2 Millionen Personen in den EU-Staaten Asylanträge gestellt.

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