Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/Die Grünen from Vienna, Austria Lizenz: CC0 1.0 DEED
Was uns der Nehammer-Stellvertreter zu sagen hat
Schau‘ an, da hat die lachsfarbene Tageszeitung „Der Standard“ (Ausgabe vom 8. Dezember 2023) diesmal einen exklusiven Interviewpartner an Land gezogen: Redakteurin Katharina Mittelstaedt hat die Ehre, Herrn Vizekanzler Werner Kogler zu interviewen. Ort des Geschehens ist ein Nebenraum des Parlament-Restaurants. Gleich am Anfang kann sich die „Standard“-Mitarbeiterin eine subtile Bosheit nicht verkneifen, sie schreibt über Kogler: „Wie immer trinkt er Espresso. Daneben steht ein grüner Tee …“. Ja, wenn dem tatsächlich so ist, wird das die Aktionäre von Gösser, Reininghaus und Puntigamer minder freuen.
Nun, was hat der grüne Vormann so zu sagen? Einige Leckerbissen seien hier vermeldet:
Die FPÖ ist nichts anderes als der parlamentarische Arm des Rechtsextremismus. Mein Gott, wir sind in einem freien Land und Herr Kogler darf natürlich auch hanebüchenen Unsinn von sich geben. Denn er trägt sein Ablaufdatum (Herbst 2024) deutlich auf den Rücken. Wünschenswert wäre es, würden die Grünen durch das Votum der Wähler überhaupt aus dem Nationalrat verschwinden. Sozusagen aus Gründen der demokratischen Hygiene.
Ungarn ist völlig heruntergewirtschaftet, der Wohlstand bricht ein. Das wird nur dadurch verdeckt, dass die Europäische Union zig Milliarden in dieses Land pumpt. Na ja, bis zu Herrn Kogler hat es sich eben noch nicht durchgesprochen, dass die EU seit längerem zig Milliarden zurückhält, um Viktor Orbáns Kurs – nämlich eine Politik für das Wohlergehen des eigenen Volkes – in eine andere Richtung zu lenken. Ein Unterfangen, das freilich aussichtslos ist.
Es wird so sein müssen, dass jene zusammenfinden, die Mehrheiten jenseits der FPÖ bilden können. Und da hat auch der Bundespräsident etwas mitzureden. Koglers Hoffnung auf eine Koalition der – wie es Mao seinerzeit ausdrückte – „Viererbande“ sei ihm unbenommen. Und auch sein versteckter Hilferuf an den Mann in der Hofburg.
Zum Beispiel lege ich als Sportminister einen Fokus auf Integration. Über die Frauschaft oder Mannschaft funktioniert Integration oft besser als überall anders. Mit seiner woken Erfindung des Begriffs „Frauschaft“ setzt sich Herr Kogler bei der Leserschaft des „Standard“ gehörig in die Nesseln. Ein Leserbrief belehrt ihn eines Besseren:
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Von Frau- und Mannschaft zu sprechen ist aber nicht besonders inklusiv. Ich hätte da gerne noch LGBTQ*-Schaften hinzugefügt. Schämen Sie sich, Herr Kogler!
Quod erat demonstrandum: Es gibt hierzulande tatsächlich Bürger, die noch fortschrittlicher sind als der grüne Espresso-Trinker.