Deutschland erlebt höchste Insolvenzzahlen seit der Finanzkrise 2009

Die deutsche Wirtschaft steuert auf einen Insolvenzanstieg von 25 bis 30 Prozent zu – ein Niveau, das zuletzt während der großen Finanzkrise erreicht wurde.

by admin2

Autor: A.R. Bild: Wikipedia/Mylius Lizenz: GNU


Laut einer Analyse der Restrukturierungsberatung Falkensteg, veröffentlicht im „Handelsblatt“, meldeten im Jahr 2024 insgesamt 364 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über zehn Millionen Euro Insolvenz an – ein Anstieg von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen sind die Automobilzulieferer, der Maschinenbau, die Bauwirtschaft und das Gesundheitswesen.

Die Automobilbranche ist besonders gefährdet. Der Übergang zur E-Mobilität, sinkende Nachfrage und steigende Konkurrenz aus dem Ausland setzen die Branche massiv unter Druck. Jeder sechste Großkonzern, der 2024 Insolvenz anmeldete, stammt aus diesem Sektor.

Auch im Maschinenbau stieg die Zahl der Insolvenzen um 33 Prozent. Unternehmen wie Manz und Illig, einst führend in ihren Bereichen, sehen sich durch hohe Produktionskosten und günstigere Konkurrenz in die Enge getrieben. Im Baugewerbe stiegen die Insolvenzen sogar um 53 Prozent. Explodierende Kosten und steigende Zinsen lassen den Wohnungsbau regelrecht einbrechen. 2025 werden voraussichtlich nur 220.000 Wohnungen fertiggestellt – weit entfernt vom Regierungsziel von 400.000.

Der Arbeitsmarkt zeigt ebenfalls deutliche Spuren. Immer mehr Unternehmen planen Entlassungen, während Neueinstellungen stagnieren. Deutschland scheint auf eine wirtschaftliche Durststrecke zuzusteuern, deren Ausmaß viele bereits jetzt mit der Krise von 2009 vergleichen.

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