Tunesien geht gegen illegale Einwanderer vor

Küstenwache fängt fast alle Boote mit Illegalen ab

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Autor: A.S. Bild: Wikipedia/Quirinale Lizenz: –


Am Strand von Sfax in Tunesien leben Tausende afrikanische potenzielle Asylanten, die auf eine Überfahrt nach Europa warten. Im Landesinneren gibt es weitere Migranten, deren Zahl im sechsstelligen Bereich liegen dürfte. Tunesiens Herrscher benutzen bisher die ungebetenen Gäste als Druckmittel, um Gelder von den Europäern zu erpressen. Doch seit August 2024, nachdem die Brüsseler EU-Kommission mit dem tunesischen Präsident Kaïs Saied ein Migrationsabkommen unterzeichnete, fängt die tunesische Küstenwache fast alle Boote mit Asylanten an Bord ab. Die italienische Regierung hatte am Mittwoch angekündigt, Tunesien bei der „Repatriierung“ der Asylanten mit 20 Millionen Euro zu unterstützen.

Gleichzeitig kommen über die algerische und libysche Grenze immer mehr Menschen an die tunesische Küste. Präsident Saied bezeichnete in einer Rede die Migration als Verschwörung fremder Mächte gegen die arabische und islamische Identität Nordafrikas. Ohne viel Federlesen werden nun die zwölf Camps in Küstennähe aufgelöst. Wer nicht freiwillig nach Niger, Mali oder den Sudan zurück kehrt, wird in das Grenzgebiet nach Libyen oder Algerien transportiert. Saied hat auch der UN-Organsiation IOM de facto die Arbeitslizenz entzogen. Aktivisten und Helfer werden von Polizei und Miliz kriminalisiert, ist medizinische Hilfe verboten.

In der Nähe der algerischen Grenzstadt Tebessa werden seit Monaten aus Sfax abtransportierten Asylanten von Straßenbanden aufgelesen und an die algerische Polizei übergeben. Diese bringt die ungebetenen Gäste an die Grenze zu Niger, von wo sie mit einem 15 Kilometer langen Fußmarsch durch die Sahara in das IOM-Center in der Stadt Assamaka weiterziehen. Vor wenigen Tagen hat sich nun auch die libysche Regierung dem großen Abschiebeplan Tunesiens und Algeriens angeschlossen. Konsequente Grenzsicherung ist also möglich. Asylinvasion in einigen europäischen Ländern ist ein eigenverschuldetes hausgemachtes Problem.

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