Oft habe ich mir diese Frage gestellt und darüber nachgedacht. An meine Kinderzeit, als mir meine Mutter, ohne ein schlechtes Gewissen dabei zu haben, von den zehn kleinen Negerlein erzählt hat. Doch halt! Negerlein darf man heutzutage nicht mehr sagen. Obwohl ich nicht weiß, ob Afrikabewohner oder dunkel pigmentierte Kontinentalafrikaner besser klingt. „Schwarze“ ist ja auch verpönt. Und in einer Zeit, in der die Globalisierung voranschreitet, leben diese „Schwarzen“ auch bei uns. In Österreich geboren, Staatsbürger unseres Landes und Mitmenschen mit allen Rechten und Pflichten einer Österreicherin oder eines Österreichers.
Das Wort „Neger“ hat ihnen meist nur ein Schmunzeln entlockt, weil sie die Bedeutung des Wortes „neger“ (ohne Geld) in unserem Sprachgebrauch kennen gelernt haben. Genauso verhält es sich mit den Eskimos, Bewohner einer unwirtlichen Gegend auf diesem Erdball, die auf ihre Art das Überleben der Ihren sichern. Jetzt nennt man sie Inuit. Eine indigene Volksgruppe weitab der uns bekannten Zivilisation. Ihnen ist es egal wie sie genannt werden, solange sie in Frieden mit ihren Rentieren leben und sich von dem ernähren können, was Mutter Natur ihnen in mehr oder weniger reichen Maße zugesteht. Die Natur hat den Bewohnern dieses bunten Erdballs eben eine Farbe gegeben. Schwarz den Afrikanern, gelb den Chinesen, rot den Indianern.
Warum maßen sich die Weißen an, dies zu ändern?
In Afrika, China und für die Indianer sind wir die Weißen oder die Fremdlinge. Niemand stößt sich daran oder versucht, diese Bezeichnung zu reglementieren. Ich kenne in meinem Bekanntenkreis niemanden, der sich an der Hautfarbe seiner Mitmenschen stößt, geschweige denn schlecht darüber redet oder denkt. Aber das allein ist es nicht.
Heutzutage wird man als Rassist bezeichnet, wenn man sich angesichts der Flüchtlingsbewegungen Sorgen um das eigene Land und das Wohlergehen unserer Mitmenschen macht. Sorgen um den Verlust unserer Kultur, die aufgrund des Zugeständnisses von Menschenrechten nach und nach geopfert wird und bald nur mehr in Erinnerungen zugegen sein wird. Bald werden wir auch unsere christliche Einstellung aus Nächstenliebe opfern, um den Vasallen Allahs einen Nährboden zur Verbreitung ihres Glaubens zu liefern. Heute frage ich mich, ob die Bezeichnung „Rassist“ nur der Vorwand einer politisch anders orientierten Gruppe ist, um Anderen ein schlechtes Gewissen einzureden. Ich habe keines. Ich habe noch das Buch von den „Zehn kleinen Negerlein“ in meinem Bücherregal. Und ich beurteile niemanden aufgrund seines Aussehens als einer Rasse zugehörig, sondern als Mitmensch. Wenn jeder Erdenbewohner das akzeptiert, brauchen wir das Wort Rassismus nicht.
Manfred Tisal ist Kaberettist, Moderator, Autor und Journalist, besonders bekannt wurde er durch seine Rolle als EU-Bauer beim Villacher Fasching.
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