Stuttgart: Plünderungen und Brandschatzungen sind kein Thema mehr
Jugendgewalt. Das Problem unserer Tage. Eine Hand voll Jugendlicher möchte nach einer stressigen Woche in der Schule am Wochenende in die Stadt gehen. Dort stößt besagte Gruppe auf folgende Zurückweisungen: Geschlossen. Wegen Corona. Zugesperrt. Wegen Corona. Vertagt. Wegen Corona.
Was tun die lieben Kleinen nun? Nach Hause gehen? Die Umstände akzeptieren? Sich damit abfinden? Nein! Sie verwandeln Stuttgart in ein Schlachtfeld. Geschäfte werden geplündert. Läden werden gebrandschatzt. Polizisten werden gejagt.
Im Anschluss daran begeben sich die lieben Kleinen wieder in die Häuser und Höfe ihrer Erzeuger. Niemals etwas Böses wollend. Niemals etwas Arges tuend. Niemals Recht wie Ordnung in Frage stellend.
Am Tag darauf erreicht der Innenminister die Szenerie. Er trägt Mundschutz um ein gutes Vorbild zu sein. Er besichtigt kopfschüttelnd die Zerstörungen.
Gleich dem Papa, der ein unaufgeräumtes Kinderzimmer erblickt. Liebe Kleine. Wenn ihr wollt, dass wir im Urlaub zum Chiemsee fahren, dann müsst ihr zuvor das Zimmer aufräumen.
Vergessen die brennenden Geschäfte. Vergessen die geplünderten Läden. Vergessen die verletzten Polizisten. Vergessen die Tötungsversuche. Schwamm drüber und aufgeräumt.
Dass die Angestellten der Stadt wie die Feuerwehr aufräumen müssen, spielt diesbezüglich keine Rolle.
Unterdessen beginnt der Verfasser dieser Zeilen sich Fragen zu stellen. Seine Kinder würden niemals ein Denkmal schänden oder zerstören. Im Gegenteil. Sie interessieren sich für Geschichte und gehen gerne in Museen.
Seine Kinder bewundern Polizisten und Soldaten. Sie spielen gerne mit entsprechendem Spielzeug. Sie würden niemals einen Polizisten oder einen Soldaten attackieren oder geringschätzen.
Der Verfasser dieser Zeilen ist ein schlechter Vater. Urteil Jugendamt wie Bezirksgericht.
Die guten Eltern haben Kinder, welche Denkmäler zerstören, Polizisten verletzen und Geschäfte plündern.
Ein Schelm, wer Böses hierbei denkt…
[Autor: G.B. Bild: Wikipedia/Bigbossfarin Lizenz: CC BY-SA 4.0]