„Wir müssen unseren ­Kulturkreis schützen!“

by admin2

Der libanesischstämmige Journalist, ­Drehbuchautor und Regisseur Imad Karim zu unseren Freiheiten und deren Bedrohung, zu dem Verhalten der Linken und zur Integrationsfeindlichkeit des Islam.

Herr Karim, Sie sind nun schon einige Jahre in der Deutschen Bundesrepublik, haben sich dort im Beruf durchgesetzt, hatten sie jemals mit Nachteilen zu kämpfen, weil Sie nicht aus dem Abendland stammen, oder weil Sie eine andere Religion haben?
Imad Karim: Nein! Zu keiner Zeit.

Imad Karim
wurde am 7. Juni 1958 in Beirut geboren. Seit Ende 1977 ist er in Südwestdeutschland ansässig. Der libanesisch-deutsche Regisseur, Drehbuchautor und ehemalige Fernsehjournalist ist mittlerweile bei der politisch korrekten Schickeria in Ungnade gefallen.

Sie sind ja in einem künstlerischen Beruf tätig. Sie sind Regisseur, Drehbuchautor, waren als Journalist für das Fernsehen tätig und vieles andere mehr. Gerade in diesem Bereich sind die Personen sehr kritisch, was National- oder Heimatbewusstsein anbelangt. Konnten Sie als Libanese von Anfang an mit einer gewissen Sympathie rechnen?
Karim: Ich war ja nicht von Anfang an in einem künstlerischen Beruf tätig. Ich kam als Student und habe alle möglichen Lebensbereiche erfahren. Ich musste natürlich jobben, bis ich nach einigen Jahren meinen Beruf ausüben konnte. Die von Ihnen angesprochen Nachteile habe ich nicht als Student erfahren, auch nicht als Ferienjobber oder als Mitbürger und Urlauber in diesem Land. Ich bin nie diesem „berühmten Nazi“ begegnet, auch nicht im Beruf. Ich bin nur „Nazis“ begegnet, wenn ich am Sonntag „Tatort im Ersten“ gesehen habe. Natürlich gibt es überall Verrückte, aber diese Erfahrung (mit rassitischen Menschen) habe ich auch in den fast 15 Ländern gemacht, in denen ich Filme gemacht habe.


Erratum: Wir haben fälschlicher weise geschrieben, dass Imad Karim „Tatort“-Folgen gedreht hätte. Auch haben wir von „50 Ländern“ geschrieben, nicht –  wie es korrekt lauten sollte –  15 Länder. Wir haben die beiden inhaltlichen Fehler nun korrigiert. Wir bedauern diese Fehler.


Sie haben niemals mit Ihrer Haltung hinter den Berg gehalten. Sie sind deswegen auch angegriffen worden, ganz massiv sogar. Hatte das einen Einfluss auf ihre Tätigkeit und ihr Verhalten?
Karim: Ich bin angegriffen worden, weil meine Haltung nicht dem „Mainstream“ entspricht. Ich bin da von Leuten angegriffen worden, von denen ich das niemals erwarten konnte. Ich habe Aufforderungen von den linksorientierten Menschen erhalten, ich solle Deutschland verlassen. Ich wäre der „Onkel Tom der Rechten“, sagte man und hat mich massiv persönlich beleidigt. Das war ein Angriff auf meine Würde. Das war eine neue Erfahrung. Ich dachte nie, dass die Linken, die eigentlich für die Gleichheit der Menschen eintreten, mich persönlich angreifen und meine Herkunft als Anlass nehmen, zu sagen, ich würde mich anbiedern, ja sogar, ich würde mich verkaufen.

Ich bin als Libanese in all den Jahren in Deutschland keinem der „berühmten Nazis“ begegnet.

Es ist schon etwas verwunderlich, wenn gerade die doch „so toleranten“ Linken Ihre Herkunft zum Anlass für Angriffe nehmen …
Karim: … ich lebe in diesem Land seit 43 Jahren. Ich habe im Libanon die ersten 19 Jahre meines Lebens verbracht. Deutschland ist meine geistige und physische Heimat. Ich lebe hier und werde hier sterben. Man soll sich mit mir als Zeitgenosse auseinandersetzen, aber sich nicht immer wieder auf meine Herkunft versteifen. Aber da haben die Grünen und Linken immer wieder versucht, mir zu erklären: „Du bist hier bei uns ein Fremder, wir akzeptieren Dich nur, wenn Du das Opfer spielst.“ Ich bin aber kein Opfer, ich war nie eines.

Wie geht es Ihnen jetzt? Haben Sie Schwierigkeiten mit Aufträgen, oder läuft alles ganz normal weiter?
Karim: Ich stehe auf einer sogenannten „blacklist“. Die staatlichen wie auch die privaten Kanäle nehmen keine Filme von mir an. Ich hatte letztes Jahr ein einstündiges Portrait über Hans Georg Maaßen, dem ehemaligen Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, gedreht. Ich habe diesen Film allen Sendern geschickt, aber keiner der Sender war bereit, ihn auszustrahlen.

Mit welcher Begründung wurde er nicht gebracht?
Karim: Ich bekam von der Chefredaktion des ZDF eine mehr als merkwürdige Antwort. Darin schrieb sie, es täte ihr leid, dass Sie diesen Film nicht senden könne. Sie hätte den Film allen Sektionen gezeigt und alle wären der Meinung, sie „hätten in letzter Zeit ohnehin schon so viel über den Libanon berichtet, dass jetzt kein Sendeplatz mehr dafür übrig wäre“. Das heißt, sie haben sich nicht im Entferntesten mit dem Film beschäftigt. Sie haben sich nur gedacht, Imad Karim kommt aus dem Libanon. Dabei hatte ich über Hans-Georg
Maaßen berichtet.

Helmut Schmidt, er war auch schon zu ihrer Zeit Bundeskanzler, hat in einem seiner späten Interviews gesagt, dass der damalige türkische Ministerpräsident Demirel ihm angekündigt hatte, er würde eine Million Türken nach Deutschland schicken. Schmidts Aussage war damals: „Sie können das nicht machen, wir würden das niemals verkraften“. Mittlerweile ist diese eine Million ein Wunschdenken der heimatbewussten Deutschen, es gibt um ein Vielfaches mehr. Musste man damit rechnen, dass es sich in diese Richtung entwickeln würde­ – oder ist das eine gezielte Aktion?
Karim: Also, ich kenne die Aussage des Altbundeskanzlers. Ich bin dabei, die Geschichte des Nachkriegsdeutschlands darzustellen. Ich hoffe, in zwei Wochen wird der Film fertig sein. Da kommen auch Aussagen von Helmut Schmidt vor, allerdings in Bezug auf den RAF-Terror, ebenso natürlich solche von Franz Josef Strauß oder die Entstehung der Grünen oder wie die Linken den Staat übernommen haben. Zu Ihrer Frage wäre zu sagen, dass es mir nicht darum geht, ob es Türken oder Nichttürken sind. Sie wissen ja, dass ich aus dem Libanon stamme, seit langem aber schon Agnostiker bin. Es geht meines Erachtens um den Kulturkreis. Das ist der freieste Kulturkreis, den die Menschheit bis heute kennen gelernt hat.

Welchen Kulturkreis meinen Sie da, den deutschen oder den europäischen?
Karim: Den europäischen, der Westen hat es verstanden, den Menschen den freiesten Kulturkreis anzubieten. Für mich ist es die Aufgabe jedes Humanisten, diesen Kulturkreis zu schützen.
Die Bedrohung hat nichts mit Personen zu tun oder mit Ethnien, sondern mit Gefahrenquellen. Wer versucht, diesen Kulturkreis zu unterwandern, ist mein Gegner. Leider wurde es verlernt, sich zu wehren. Das ist eigentlich mein größtes Problem. Freiheit muss einfach geschützt werden.

Wie sieht es diesbezüglich eigentlich in anderen Ländern aus?
Karim: Wenn Sie sich beispielsweise die Integrationsgeschichte der Vietnamesen ansehen, muss man wohl sagen, dass sich diese wunderbar integriert haben. Ebenso viele andere Menschen aus dem asiatischen Raum, Inder zum Beispiel.
Das Problem sind leider Einwanderer aus meinem Teil der Welt. Das ist kulturell bedingt. Da ist die Bereitschaft, sich zu ­integrieren, sehr gering. Es gibt viele wunderbare Menschen aus dieser Gegend, aber zumindest bei der Mehrheit ist dies der Fall.

Da ich Arabisch spreche, bekomme ich sehr viel mit und weiß, dass der Islam ein Integrationshindernis darstellt.

Das ist wohl auch eine Frage unserer Sozialsysteme?
Karim: Es gibt Statistiken, es gibt empirische Zahlen, die belegen, dass bis heute 90 Prozent der Einwanderer aus dem Libanon immer noch von der Sozialhilfe leben. Schauen wir uns dagegen die Vietnamesen oder Thailänder an, da ernährt eine Mutter mit ihrem Nagelstudio nicht nur sich selbst, sondern auch noch ihre zwei Kinder. Da ich arabisch spreche, bekomme ich sehr viel mit und weiß, dass der Islam ein großes Integrationshindernis darstellt. Unser Kulturkreis hat verlernt, sich zu wehren. Wenn das der Fall ist, wenn die Leute ihre Instinkte verlieren, dann ist die Gefahr groß, dass sie untergehen. Sowohl als Individuum als auch als Kultur.

Abschließend: Die deutsche Kanzlerin Merkel hat 2015 plakativ gesagt: „Wir schaffen das!“ Hat es Deutschland geschafft oder wird es Deutschland noch schaffen?
Karim: Nein, wir haben es nicht geschafft. Es ist einfach ein Hohn, dass sie so etwas sagen konnte. Jetzt, sechs Jahre danach, leben über 70 Prozent der zugewanderten Syrer immer noch vom Staat. Dazu kommen auch noch die Sicherheitsbedürfnisse einer freien Gesellschaft. Schauen Sie sich die Umfragen an. Wie viele der Frauen und Mädchen haben Angst, alleine wegzugehen? Früher war das kein Problem. Heute aber ist die Kriminalitätsrate gestiegen. Schauen Sie sich einmal an, wer in den Gefängnissen sitzt, schauen Sie sich die tägliche Provokation des Rechtsstaates an. Der Rechtsstaat weder bei Ihnen in Österreich noch hier in Deutschland ist auf diese Provokation vorbereitet. Der Rechtsstaat ist ja der Ausdruck eines kollektiven gesellschaftlichen Konsenses.

Wie äußert sich diese Gefahr?
Karim: Es gibt neue Gruppierungen. In Berlin etwa, oder in Nordrhein-Westphalen, Klans, die als Jugendliche verharmlosend dargestellt werden. Die stellen eine echte Gefahr dar, für das Zusammenleben der Menschen. Diese Gruppierungen können dann durchaus dazu führen, dass Menschen zu Rassisten werden.

Das Gespräch führte Walter Tributsch.

[Autor: Bild: PxHere Lizenz: –]

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