Der designierte Nachfolger von Rudolf Anschober möchte wie sein Vorgänger „unpopuläre Entscheidungen“ treffen. Das heißt entweder Impfen oder Einsperren.
Wolfgang Mückstein, der von seinem Parteikollegen Werner Kogler gestern vorgestellt wurde, begrüßt außerdem die angekündigten Verlängerungen der Einschließungspolitik von Niederösterreich und Wien. Er habe „großen Respekt“ vor der Entscheidung von Bürgermeister Ludwig und Landeshauptfrau Mikl-Leitner. „Wenn Intensivstationen wie in Wien an die Grenzen kommen, bin ich für einen Lockdown, um Menschenleben zu retten.“, erklärte der künftige Minister.
Ein Ende der „Lockdowns“ sieht der Grüne frühestens im „Juli oder August“, wann das genau sein wird, werde man erst sehen. Auf jeden Fall gäbe er „keine Versprechungen ab“ oder ließe „Luftschlösser bauen“, so Mückstein. Es werde jedenfalls noch dauern, bis alle geimpft sind. Auch wenn ihm das nicht rasch genug gehen könne, müsse man eben anderweitig die Österreicher vor Corona beschützen. Und das geht wohl nur durch weitere Verlängerungen der „Lockdowns“.
Der Vizekanzler bezeichnete Mückstein, bei seiner gestrigen Präsentation, als „Mann der Praxis mit Macherqualitäten“. Als Allgemeinmediziner wisse er, „wo in der Gesundheitspolitik der Schuh drückt“, denn der zukünftige Minister habe „hautnah miterlebt, wie sich die Pandemie auswirkt“.
Mückstein äußerte sich auch zu „seinem Freund“ Rudolf Anschober und lobte ihn für sein Engagement. Er habe „in dieser Zeit von Unsicherheit und Fragezeichen jeden Tag alles gegeben“, und sei für „jede seiner Entscheidungen geradegestanden“. Abschließend bedankte sich, sichtlich berührt: „Danke, Rudi!
Ob der neue Gesundheitsminister tatsächlich bereit sein wird, „unpopuläre Entscheidungen“ zu treffen wird sich noch weisen. Die Bevölkerung ist aber aufgrund von den diversen Problemen, die mit der einjährigen Einschließungspolitik einhergingen, allerdings sicher nicht mehr bereit weitere Fehler zu verzeihen.
[Autor: A.T. Bild: Screenshot „gruenmed.at“ Lizenz: –]