Es hat nicht lange gedauert. Die üblichen Reaktionen auf den Mord an einem kleinen Jungen durch einen Afrikaner. Man kann sie bereits mit schlafwandlerischer Sicherheit vorhersagen. Es benötigt lediglich des Austausches von Opfer, Täter sowie Tatort. Sämtliche übrigen Phrasen sind in den Kommunikationsleitfäden, Sprechzetteln, Ideologien und mittlerweile auch in den Gehirnen gespeichert. Sofortiger Abruf stellt keine Herausforderung mehr dar. Politiker genießen den Vorteil auf ähnlich gepolte Journalisten zu treffen. Die Bälle fliegen einstudiert hin und her. Die Bevölkerung wird eingeschläfert durch den regelmäßigen Ballabtausch.
Die Tat ist schrecklich. Furchtbar. Unfassbar. Die Gedanken sind bei den Hinterbliebenen. Unser Beileid gilt der Mutter. Was es jetzt braucht ist schonungslose sowie umfassende Aufklärung. Wir müssen unsere Sicherheitskonzepte überprüfen. Es bedarf einer gesonderten Evaluierung. Wir sind in einen Prüfungsprozess sämtlicher potentieller Varianten eingetreten.
Diese Tat darf nicht dazu führen, dass jetzt voreilige Schlüsse gezogen werden. Wir müssen es vermeiden, nun einen falschen Zusammenhang zwischen Zuwanderung und Kriminalität herzustellen. Ein Missbrauch des Opfers darf nicht stattfinden.
Wir lehnen die widerwärtige Instrumentalisierung der Vorkommnisse entschieden ab. Es darf keine Polarisierung in unserer Gesellschaft stattfinden. Wir werden es nicht zulassen, dass jetzt Rattenfänger aus der Sache Kapital schlagen wollen.
Der AfD müssen Schranken gesetzt werden, auf dem Rücken von Schutzsuchenden politisches Kleingeld zu wechseln. Die Ewiggestrigen ziehen ihre Energie des Hasses aus dem Blut des Opfers. Vampiren gleich.
Bei dem „Schutzsuchenden“ handelte es sich um einen Eritreer, der 2006 illegal in die Schweiz eingereist ist. 2008 erhielt er einen Status als Schutzbedürftiger. Vergangene Woche überfiel er gewaltsam eine Frau. Die Schweizer Behörden suchten ihn. In Frankfurt tauchte er wieder auf. Als Kindermörder. Hinzu kommen zwei Mordversuche.
Der deutsche Innenminister Horst Seehofer unterbrach seinen Urlaub. Aus der Union wurden Stimmen laut, dass der Täter die Höchststrafe verdient hat. Inklusive aufenthaltsbeendender Maßnahmen. In Anbetracht der Kenntnis deutscher Innenpolitik, handelt es sich um aufenthaltsbeendende Maßnahmen in der Bundesrepublik Deutschland und nicht um aufenthaltsbeendende Maßnahmen unter den Lebenden.
In Anbetracht der Gesamtsituation seit bald einem halben Jahrhundert stellt sich die Frage, welchen Urlaub konkret Seehofer unterbrechen möchte. Den, der ihn von seinem Büro fernhält oder den, der ihn von dem fernhält, das zu tun, was er und Konsorten seit Jahrzehnten verkünden.
Eine weitere Frage betrifft die Vampire. Nicht die oben besagten, sondern die Tatsächlichen. Der ertrunkene kleine Junge aus Syrien an der türkischen Küste. Das ertrunkene kleine Mädchen am Rio Grande. Ihr Tod wurde instrumentalisiert durch die Open-Border-Industrie. Um solche Fälle in Zukunft zu verhindern, müssten Europa und Amerika sämtliche Tore für alle öffnen. Die Bilder der ertrunkenen Kinder sollen die Schande der unmenschlichen Politik des Westens demonstrieren. Schande über die herzlosen Grenzschützer.
Wer stellt die Frage nach der Verantwortung der Eltern. Wer versucht ohne drängende Not und akute Gefahr mit Kleinkindern den Rio Grande zu durchschwimmen. Oder ohne drängende Not und akute Gefahr das Mittelmeer in einem Schlauchboot zu durchfahren.
Die Angehörigen bestätigten, dass das Einkommen für regionale Verhältnisse ausreichend war. Die Gefahren für regionale Verhältnisse vertretbar.
Kommen jetzt die Tage, wo die Gefahr beim Bahnfahren vor den Zug geworfen zu werden, regionaler Umstände entsprechend vertretbar ist. Gleichen sich Europa, Afrika und Asien diesbezüglich an?
Die letzte Frage betrifft die Reaktionen der Bürger sowie Vertreter der AfD auf die Tat. Hierbei offenbart sich das Ausmaß der postmodernen Gesellschaft diesseits des Atlantiks. Robuste abschreckende Reaktionen werden nicht nur abgelehnt, sondern als Ausdruck eines irrationalen Hasses verabscheut. Was politische und schreibende Klasse übersieht, ist die Wut. Wut, die nicht aus Hass gegen Fremde und Andersartige entspringt, sondern Wut, die aus Zorn entspringt. Zorn über die fahrlässige Untätigkeit der Politik. Zorn über die hochmütige Berichterstattung der Medien. Zorn über die eigene Ohnmacht an der Wahlurne.
Kardinal Burke verteidigte die Todesstrafe in Amerika mit den Worten, dass diese der Aufrechterhaltung einer gerechten Ordnung dient. Es ist ein gerechter Zorn.
[Autor: G.B. Bild: www.wikipedia.org/ Lizenz: GNU]