Deutschlands Exportmotor stottert

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Autor: U.K. Bild: Pixabay Lizenz: –


Außenhandelsbilanz erneut gesunken

Der deutsche Exportmotor kommt immer mehr ins Stottern. Im Dezember 2021 ist der Außenhandelsüberschuss der deutschen Wirtschaft erneut gesunken, im nunmehr fünften Monat in Folge. Wie das Statistische Bundesamt Destatis gestern mitteilte, betrug der saisonbereinigte Exportüberschuss nur noch 6,8 Milliarden Euro, deutlich weniger als das längjährige Mittel der letzten fünf Jahre von etwa 20 Mrd. Euro pro Monat.

Im Klartext heißt das, dass Deutschland zunehmend mehr Waren aus dem Ausland importiert, als es an Abnehmer außerhalb der Bundesrepublik verkaufen kann. Für ein Land, dessen Wirtschaftskraft sich ganz wesentlich aus dem Export seiner Güter speist, eine bedrohliche Entwicklung. Da die Binnennachfrage im letzten Quartal 2021, nicht zuletzt aufgrund der staatlichen Corona-Restriktionen, sogar gesunken ist, bedeutet dies einen überproportionalen Rückgang der Nachfrage nach deutschen Maschinen, Autos und anderen Handelswaren auf dem Weltmarkt. Einen schlechteren Wert hat es, abgesehen von einem Ausrutscher im Super-Corona-Krisenmonat April 2020, nur während der weltweiten Finanzkrise 2008/2009 gegeben.

Besonders bedenklich sind die Zahlen im Detail: In die VR China, Deutschlands zweitwichtigstem Exportpartner nach den USA, sanken die Exporte im Jahresvergleich um 8,9 %, währen die Importe aus der Volksrepublik gleichzeitig um 42,3 % stiegen. Wahrlich eine erdrutschartige Veränderung. Selbst für die Länder der Euro-Zone verschob sich die Handelsbilanz um rund 5 % zuungunsten Deutschlands.

Offensichtlich verlieren die Produkte Deutschlands, dass sich bis vor gut zehn Jahren noch als „Exportweltmeister“ bezeichnen durfte, auf dem Weltmarkt zunehmend ihre Konkurrenzfähigkeit. Möglicherweise ist „grüne“ Windrad-Technologie doch nicht so gefragt, wie es sich deutsche Politiker gerne erträumen, und auch die hausgemachte Demontage der bislang führenden Automobilindustrie zeigt erste Folgen. Zugleich holen die ostasiatischen Volkwirtschaften wie China und Korea nun auch in anspruchsvollen High-Tech-, Pharma- und IT-Sektoren immer mehr auf, der Vorsprung „deutscher Ingenieurskunst“ sinkt zusehends.

Da passt es leider ins Bild, dass auch das Bruttoindlandsprodukt (BIP) in Deutschland im 4. Quartal des vergangenen Jahres wieder um 0,7 % geschrumpft ist, aufgrund der wirtschaftsschädigenden Lockdown-Maßnahmen im Herbst. Der „Corona-Knick“ ist in Deutschland noch lange nicht ausgestanden. Denn dort dümpelt aktuell das BIP in absoluten Zahlen immer noch um rund 2 % unter dem letzten Vorkrisen-Quartal IV/2019, dank der ziel- und planlosen Corona-Politik der Bundesregierung und ihrer Berater. In Verbindung mit der ausufernden Teuerung erscheint hier ein neues Schreckgespenst am Horizont: Steigende Preise plus wirtschaftlicher Stillstand, die Stagflation!

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