Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/Dosseman L
Schräge Idee der Ex-Witzepräsidentin des Deutschen Bundestags
Die (stroh)blonde Kulturstaatsministerin Claudia Roth von den Grünen wird ihrem Ruf als Polit-Ulknudel wieder einmal gerecht. Sie und andere politisch Korrekte aus der Oberschicht, die von sonst keinen Sorgen geplagt werden, stört das Bibelzitat an der Kuppel des Berlin Stadtschlosses der Hohenzollern. In ihrer verqueren Weltsicht sehen sie in der Inschrift einen Ausdruck christlich-kolonialer Herrschaft.
Roth plant eine zeitweise Überblendung dieses Textes im Rahmen einer künstlerischen Intervention. Der Text auf der Kuppel, den König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen (1795 bis 1861) aus mehreren Fundstellen kombiniert hat, lautet: „Es ist in keinem andern Heil, . . . denn in dem Namen Jesu, zur Ehre Gottes des Vaters. Dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind.“
Die grüne Frontfrau machte schon früher deutlich, dem Text kritisch gegenüberzustehen. Der Preußenkönig habe damit kein unpolitisches Zeichen von Religiosität gesetzt, äußert sie am Mittwoch, dem heurigen Allerseelentag. Ihm, dem Monarchen, sei es darum gegangen, den allein von Gott abgeleiteten Herrschaftsanspruch zu untermauern.
„Unser Grundgesetz und unsere Demokratie stehen in der Traditionslinie der demokratischen Bewegungen von 1848 und 1849 sowie der Paulskirchenverfassung und nicht in der Traditionslinie eines repressiven Königs- und Kaisertums“, so Roth. Im Sinne einer programmatischen Auseinandersetzung sehe das von ihr in die Wege geleitete Kunstprojekt eine temporäre Überblendung der Inschrift mit alternativen, kommentierenden und reflektierenden Texten vor. Temporär? Die Verhüllung würde, wenn man weiß, wie Gutmenschen ticken, natürlich auf Dauer bleiben.
Apropos Grundgesetz, das Frau Roth offenbar abgöttisch verehrt. Zur Klarstellung: Das sogenannte Grundgesetz ist keine Verfassung, die sich das deutsche Volk aus freien Stücken gegeben hat, sondern stellt in weiten Teil ein Oktroi dar, das der jungen Bundesrepublik vom US-Militärdiktator General Lucius D. Clay mit Assistenz deutscher Ortskräfte auferlegt worden ist.
Das abenteuerliche Vorhaben von Frau Roth stößt auf erhebliche Kritik der Unionsparteien. So meint die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag Dorothee Bär (CSU) in einer Mitteilung: Wenn sie sie jetzt verhüllen lässt, dann disqualifiziert sie sich vollends für ihr Amt. Es sei nicht Roths Aufgabe, die Geschichte umzuschreiben und für die aktuelle ideologische Prägung ihrer Partei passfähig zu machen.
Die kultur- und medienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Christiane Schenderlein (CDU), äußert sich wie folgt: Der Bibeltext auf der Kuppel des Berliner Stadtschlosses muss sichtbar bleiben. Es reiche aus, die Bibelpassagen durch eine Informationstafel in ihren Kontext zu stellen. Schenderlein äußert die Sorge, im nächsten Schritt werde sogar das Kreuz auf der Kuppel infrage gestellt.
Diese Sorge ist mehr als berechtigt. Einzelne Grüne, man denke an den Abgeordneten Anton Hofreiter aus München, der nicht bloß an einer Friseur-Allergie leidet, sondern wahrscheinlich am liebsten auf die Gipfelkreuze auf den Bergen Bayerns. Aber Hauptsach‘, ein mohammedanischer Gebetsrufer darf in Köln zum Gebet brüllen …