Bei der Präsidentschaftswahl in Polen liegt der nationalkonservative Amtsinhaber nach Auszählung von mehr als 99 Prozent der Stimmen, bei der Stichwahl am Sonntag, bei 51,2 Prozent der Stimmen, wie die Wahlkommission am Montag mitteilte. Die Wahlbeteiligung betrug, trotz Corona, 68,1 Prozent.
Der Kommissionsvorsitzende Sylwester Marciniak erklärte, dass sich das bisherige Ergebnis nicht wesentlich ändern werde. Duda, ein Freund, der rechtskonservativen Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) wird frühestens am Montagabend als offizieller Sieger bekannt gegeben werden. In der ersten Runde der Präsidentschaftswahl am 28. Juni war der, seit 2015 amtierende Präsident, auf 43,5 Prozent der Stimmen gekommen, sein liberal-konservative Stichwahlgegner Trzaskowski erhielt 30,4 Prozent.
Trotz des knappen Unterschiedes bezeichnete sich Duda bereits sehr früh als Sieger der Wahl: „Lang lebe Polen! Die Wahl bei einer Beteiligung von 70 Prozent zu gewinnen, ist eine außergewöhnliche Nachricht. Ich bin berührt. Danke an meine Landsleute“.
Duda kandidierte als Verfechter traditioneller Familienwerte und erklärte, er werde die großzügigen Wohlfahrtsprogramme die von der PiS-geführten Regierung eingeführt wurden, aufrechterhalten und ausweiten. Der nationalkonservative Polen gilt als starker Befürworter der NATO und unterhielt, während seiner Amtszeit, enge Beziehungen zu den USA. Allerdings gilt er als europakritisch, und hatte im Wahlkampf auf anti-deutsche Töne gesetzt. Nach der Einschätzung der Politologin Ewa Marciniak wird das deutsch-polnische Verhältnis in der zweiten Amtszeit Dudas „nicht schlechter, aber auch nicht besser“.
[Autor: A.P. Bild: Wikipedia/ Lizenz: CC BY-SA 4.0]