Europa vor großen Herausforderungen

Konferenz des Zentrums für Geostrategische Studien zeigte Antworten auf

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Autor: B.T. Bilder: Zentrum für Geostrategische Studien Lizenz: –


Die Welt befindet sich in unruhigen Zeiten – sowohl geopolitisch als auch wirtschaftlich. Um zu klären, was das für Europa bedeutet, veranstaltete in Wien das Zentrum für Geostrategische Studien eine Konferenz Thema „Europe – develepment & cooperation“. Im seinem Einleitungsreferat stellte ZurZeit-Herausgeber Andreas Mölzer fest, dass derzeit ein welthistorischer Umbruch stattfinde und dass die EU die drei Versprechen, mit denen Europa nach dem Zeiten Weltkrieg aufgebaut wurde – Frieden, Freiheit und Wohlstand – gebrochen habe. Insbesondere kritisierte der ehemalige freiheitliche Europaabgeordnete die Kriegstreiberei Brüssel in Sachen Ukraine-Konflikt und stellte fest, dass die EU zwischen allen Stühlen sitze, da einerseits die USA unter Trump vom transatlantischen Bündnis abrücken und Brüssel wegen des Ukraine-Konflikts alle Brücken zu Russland abgebrochen habe.

In einer verlesenen Botschaft betonte die Direktorin des Zentrums für Geostrategische Studien, Dragana Trifkovic, dass Europa in allen wichtigen Fragen uneinig sei und die europäischen Staaten nur kleine Bauern auf dem geopolitischen Schachbrett seien. Außerdem verwies Trifkovic, die von Griechenland mutmaßlich aus politischen Gründen mit einem Einreiseverbot für den Schengen-Raum belegt wurde, auf die Diskrepanz zwischen europäischen Interessen und US-Interessen.

Auch der Ökonom Thomas Bachheimer sah in seiner Videobotschaft die Welt im Umbruch. Er wies darauf hin, dass die EU-Staaten zusammen über Goldvorräte von 11.800 Tonnen verfügten, diese allerdings zum Großteil in New York und London lagern. Bachheimer kritisierte, dass die EU die geopolitische Bedeutung des Golds nicht erkenne und es daher auch nicht im geopolitischen Spiel einsetze. Die BRICS-Staaten hingegen verstehen, so der in Dubai lebende Ökonom, dass man für Freiheit Gold brauche, während die EU anstatt auf eine Gold-Strategie zu setzen eine Gold-Nostalgie betreibe.

Stefano Vernole vom italienischen Centro Studi Eurasia Mediterraneo befasste sich mit den Folgen der Wirtschaftssanktionen gegen Russland und stellte dabei vor allem eine Verschlechterung des Lebensstandards in der EU und einen Niedergang der Wirtschaftsmächte Deutschland und Italien fest. Außerdem machte Vernole auf den kaum bekannten Aspekt aufmerksam, dass die Energiekooperation zwischen der EU und Russland der EU half, strategische Autonomie zu gewinnen und die EU im Gasgeschäft mit Russland zunehmend den Euro verwendete.

Der polnische Journalist Konrad Rekas ging auf die Migration ein, welche die Corona-Krise ersetzte. Sein Heimatland Polen sei vor allem wegen der Nachbarschaft zum Ukraine-Konflikt betroffen, und seit 2022 seien neun Millionen ohne Kontrolle in die EU ein- und davon wieder sechs Millionen ausgereist. Rekas berichtete von einem migrationsbedingten Anstieg der Kriminalität in Polen, von einem Sicherheitsrisiko und von Sozialtourismus.

In einer Videobotschaft analysierte abschließend der pensionierte bulgarische General Dimitar Schivikov kurz den Ukraine-Krieg, wo Russland seine Ziele erreiche.

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