Autor: A.R.
Elon Musk mag Farages Rücktritt fordern, doch dieser weiß sich zu schützen. Die Parteistatuten, die er selbst eingeführt hat, setzen die Hürde für seinen Abgang astronomisch hoch. 88.500 Mitglieder müssten schriftlich ein Misstrauensvotum beantragen – aber selbst das würde nur zu einer Vorstandssitzung führen, in der Farage und seine handverlesenen Gefolgsleute über seine Zukunft entscheiden. Demokratie? Nicht bei Nigel.
Und während er seine Macht zementiert, bleibt seine politische Substanz ebenso fragwürdig. Farage, der angebliche Verteidiger britischer Werte, hat sich immer wieder gegen Massenrückführungen illegaler Einwanderer ausgesprochen und gefordert, den Islam als Teil Großbritanniens zu akzeptieren. Dieselben Wähler, die ihn einst als Anti-Establishment-Held feierten, sehen nun einen Politiker, der seinen Einfluss nutzt, um Kritiker mundtot zu machen und jede Veränderung im Keim zu ersticken.
Ehemalige Weggefährten wie Ben Habib oder Catherine Blaiklock kritisieren Farage scharf. Habib nennt die neuen Regeln „eine Farce“ und Blaiklock erklärt, Reform UK sei „100 Prozent Farages Baby“. Doch statt Rückbesinnung auf echte politische Ziele betreibt Farage lieber Mitgliedermanagement. Für 25 Pfund gibt’s E-Mails und Einladungskarten – ein Schnäppchen für leere Versprechen.
Am Ende zeigt sich: Reform UK ist weniger Partei, mehr Farages Privatprojekt. Wähler, die echte Reformen suchen, werden hier nur Enttäuschung finden. Farage bleibt – aber wer braucht ihn wirklich?