Autor: A.R. Bild: Flickr/Rémi Noyon Lizenz: CY BY 2.0
Die Stimmabgabe war ein deutliches Zeichen der Unzufriedenheit mit dem Status quo, insbesondere mit Macrons pro-europäischer, einwanderungsfreundlicher Politik, die im starken Kontrast zur identitären und euroskeptischen Haltung der RN steht.
Sofort nach den Ergebnissen der ersten Runde begannen intensive politische Verhandlungen. Macron appellierte an die Wähler, sich hinter Kandidaten zu versammeln, die „klar republikanisch und demokratisch“ seien – eine klare Absage an Kandidaten des RN und der linksgerichteten Partei France Unbowed (LFI). Jean-Luc Mélenchon von der LFI erklärte, dass seine Partei alle Kandidaten, die im ersten Wahlgang den dritten Platz belegten, zurückziehen werde, um eine Stimmenkonzentration gegen den RN zu ermöglichen.
Jordan Bardella, der 28-jährige Präsident des RN, zeigte sich bereit, als Premierminister zu fungieren, sollte seine Partei die absolute Mehrheit erringen. Er schloss jedoch die Bildung einer Minderheitsregierung aus und betonte, dass weder Macron noch die NFP ein Bündnis mit ihm eingehen würden.
Während der RN voraussichtlich die meisten Sitze im Nationalparlament gewinnen wird, deutet die hohe Wahlbeteiligung auf ein politisches Erwachen in Frankreich hin, getrieben von Macrons umstrittenen Entscheidungen und der wachsenden Unzufriedenheit mit den etablierten politischen Kräften.
Die französischen Wähler haben deutlich gemacht, dass sie gehört werden wollen. Jetzt steht das Land am Scheideweg: Wird es weiterhin den Weg der globalistischen Politik verfolgen, oder wird eine Welle des konservativen Volkspolitik über die alte Garde hinwegfegen? Die Entscheidung fällt in der Stichwahl nächste Woche.