Autor: A.T. Bild: Wikipedia/ Lizenz: CC BY-SA 3.0
Laut der EU-Asylbehörde EASO ist die Zahl der gestellten Asylanträge in der EU dramatisch gestiegen. Wie zu erwarten kommen die meisten Einwanderer aus Afghanistan.
„Wir müssen uns auf eine schwere Situation der Migrationsbewegung aus Afghanistan nach Europa vorbereiten.“, so lautete die Prognose der EASO-Direktorin Nina Gregori. In einem Vorabbericht teilte sie der Funke Mediengruppe mit, dass nur im August 2021 rund 40 Prozent mehr Asylanträge gestellt worden seien als Vorjahreszeitraum. Alleine die afghanischen Asylbewerber machten dabei rund 10.000 Asylanträge aus. Damit sei Europa „fast auf dem Niveau der Zeit vor Corona, was die Asylantragszahlen betrifft“.
Einen Teil der Anträge wurde von jene evakuierte Afghanen gestellt, die durch die Kabuler Luftbrücke nach Europa eingeschleust wurden. Aber auch die Afghanen nutzten die Situation, die schon längere Zeit in Europa leben. Diese Tendenz wird laut Gregori weiter steigen. Hunderttausende Menschen suchen angesichts der Taliban Machtübernahme Schutz – und das nicht nur in den Nachbarländern.
Wie die EASO-Direktorin weiter erklärte, arbeite ihre Behörde eng mit der EU-Kommission und den Behörden der EU-Mitgliedstaaten zusammen. So werden unter anderem neue Aufnahmekapazitäten am Balkan aufgebaut. Weiters werde ein sogenanntes Resettlement-Programm (Um-, oder Zurücksiedelungsprogramm) für die Afghanen in Europa vorbereitet.
Viele Einwanderer kommen Gregori zufolge über die weißrussische Außengrenze in die EU. Litauen registriere normalerweise 500 Asylanträge pro Jahr. Seit dem Sommer seien es 2021 schon 2.500. Nach Deutschland kämen die meisten Zuwanderer allerdings noch immer über Polen. Seit August sind bereits über 4.000 vermeintliche Flüchtlinge über Polen eingereist.