Autor: A.R. Bilder: Wikipedia/France Diplomatie – MEAE Lizenz: CC0 1.0
Am 6. April 2023 äußerte der französische Präsident Emmanuel Macron in einem Interview mit der Zeitung „Les Echos“, dass Europa im Taiwan-Konflikt eine eigene Strategie verfolgen und sich nicht an die Seite der USA stellen solle. Die Äußerungen führten zu scharfer Kritik, da sie als Schwächung der westlichen Wertegemeinschaft betrachtet wurden.
Macron betonte jedoch, dass Europa nicht zur Eskalation des Konflikts beitragen und als dritter Pol zwischen den USA und China agieren solle. Die Kritiker sahen darin einen PR-Coup für den chinesischen Präsidenten Xi Jinping und ein außenpolitisches Desaster für Europa. Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen vermutete wirtschaftliche Interessen französischer Unternehmen hinter Macrons Äußerungen.
Metin Hakverdi, Außenpolitiker der SPD, kritisierte die Spaltung des Westens im Umgang mit Peking als schweren Fehler, da dies die westliche Wertegemeinschaft schwäche. Der Generalsekretär der FDP, Bijan Djir-Sarai, betonte, dass die USA und Europa in einer gefährlichen Welt eng zusammenarbeiten sollten.
China betrachtet das demokratisch regierte Taiwan als eigenes Territorium und hatte als Reaktion auf einen USA-Besuch der taiwanischen Präsidentin Tsai Ing-wen eine Militärübung rund um die Insel begonnen. Der Konflikt zwischen den USA und China wegen des Status´ Taiwans gilt als einer der Hauptkonfliktpunkte.
Die Äußerungen von Macron führten zu einer Diskussion über die Position Europas im Konflikt zwischen den USA und China und rückten die Frage nach der Einheit der westlichen Welt in den Fokus. Die französische Botschaft in den USA spielte die Äußerungen von Macron herunter und betonte, dass die USA weiterhin Verbündete Europas seien.
Doch warum der ganze Aufschrei? Auch wenn Macron sein eigenes Land momentan, milde gesagt, vor die Hunde führt, verhält er sich aus politischer Perspektive Europas hier absolut korrekt. Die EU darf nicht immer den Handlanger der USA spielen und muss auf die eigenen Interessen achten! Denn weitere Sanktionen von China können wir in dieser Zeit gewiss nicht tragen. Einfach gesagt: Was im ostasiatischen Raum vonstattengeht und welche Interessen die USA dahingehend pflegen, kann uns sonstwo vorbeigehen. Die globalistischen Linksparteien fordern einmal mehr Krieg und Unruhen und führen uns damit schnurstracks in den Abgrund. Europa und seine souveränen Staaten sollten sich um Autarkie und Selbstversorgung kümmern. Eigene Probleme haben wir schließlich genug.