Probt China für eine Invasion in Taiwan?

China beendet großangelegte Militärübungen rund um Taiwan – mit konkreten Szenarien einer Blockade und gezielten Schlägen auf kritische Infrastruktur. Laut US-Diensten soll Peking bis 2027 für eine Invasion bereit sein. Während Washington warnt, bleibt Europa weitgehend stumm.

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Autor: A.R. Bild: Wikipedia/臺灣港務股份有限公司高雄港務分公司 Lizenz: –


Mit dem Manöver „Strait Thunder-2025A“ hat China erneut demonstriert, wie ernst es Taiwan als strategisches Ziel nimmt. Die Übungen beinhalteten laut chinesischem Militär sogenannte „Präzisionsschläge“ auf Häfen und Energiezentren der Insel, dazu eine simulierte See-Blockade und Langstrecken-Feuerkraft. Über 70 Militärflüge, 21 Kriegsschiffe und der Einsatz des Flugzeugträgers Shandong untermauern die Entschlossenheit der Volksbefreiungsarmee.

Pekings Botschaft ist deutlich: Sollte Taiwan sich weiter Richtung Unabhängigkeit bewegen, wird Peking handeln – notfalls militärisch. In einem offiziellen Video wurde Präsident Lai sogar als „Parasit“ bezeichnet. Es ist Teil einer aggressiven Rhetorik, die zunehmend in militärische Realität übergeht.

US-Geheimdienste gehen inzwischen davon aus, dass China seine Streitkräfte bis 2027 vollständig auf eine Invasion vorbereitet haben will. CIA-Direktor William Burns bestätigte entsprechende Planungen aus Peking. Denkbare Szenarien: totale Blockade, kombinierte Luft- und Seeangriffe, Angriffe auf die Energieversorgung. Allerdings sind die Informationen der US-Geheimdienste – Stichwort: angeblichen Massenvernichtungswaffen von Saddam Hussein – immer auch mit einer gewissen Vorsicht zu genießen.

Europa? Beobachtet. Schweigt. Oder betet auf Brüsseler Konferenzen für „Stabilität im Indopazifik“. Doch das genügt nicht. Denn ein Konflikt um Taiwan hätte unmittelbare Folgen für die Weltwirtschaft – vor allem wegen der zentralen Rolle der Insel in der Halbleiterproduktion. Auch sicherheitspolitisch wäre Europa indirekt betroffen, insbesondere im Falle einer weiteren Konfrontation zwischen China und den USA.

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