Autor: B.T. Bild: Kremlin.ru Lizenz: CC BY 4.0 DEED
Eine aktuelle Umfrage aus dem Nahen Osten verdeutlicht die um Gang befindliche Verschiebung des geopolitischen Koordinatensystems. Nicht mehr die USA sind die bestimmende Macht, sondern Russland und China gewinnen an Einfluss. Einer von der Nachrichtenseite Al-Monitor veröffentlichten Umfrage des Datenanalyseunternehmens Premise, die in Ägypten, dem Irak, Tunesien und der Türkei durchgeführt wurde, ergab, dass Russlands Präsident Wladimir Putin doppelt so beliebt ist wie sein US-amerikanischer Amtskollege Joseph „Joe“ Biden.
Konkret entschieden sich 44,4 Prozent der insgesamt 2.670 Befragten auf die Frage, welches Staatsoberhaupt sie zwischen Putin, Biden und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping am günstigen sehen, für das russische Staatsoberhaupt, während Biden nur auf 21,7 Prozent kam. Auch Xi ist mit einer Zustimmung von 33,8 Prozent deutlich beliebter als Biden. Am populärsten ist Putin in Ägypten (51,6 Prozent), Biden im Irak (29,2 Prozent).
Al Monitor vermutet, dass die Popularität der USA und damit auch jene Bidens in den genannten vier Staaten aufgrund der Unterstützung Washingtons für den Krieg Israels gegen den Gazastreifen gelitten hat. Bei der Frage, wer erfolgreichsten die politischen Meinungsverschiedenheiten im Nahen Osten vermitteln könnte, waren die Befragten gespalten. 30 Prozent trauen das Washington zu, und 28 Prozent Moskau.
Ein anderes Ergebnis der Umfrage unterstreicht eindrucksvoll, dass im Nahen Osten Russland und China den USA den Rang ablaufen. Während 43,2 Prozent bzw. 39,7 Prozent der Befragten angaben, dass ihre Regierungen engere Beziehungen zu Peking bzw. Moskau anstreben sollen, sprachen sich nur 29,7 Prozent für eine engere Zusammenarbeit mit Washington aus.