„Reichsbürger“-Währung

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Linker Journalist fordert Goldverbot

Mark Schieritz ist ein deutscher Journalist. Er arbeitet für die linke deutsche Wochenzeitschrift „Die Zeit“. In dieser veröffentlichter er nun einen Artikel, oder sagen wir besser: eine Hetzschrift gegen das Edelmetall Gold.

Er schlägt damit in eine Kerbe, die Investoren wie Warren Buffet seit längerer Zeit schon ausgeschnitzt haben. O-Ton: Gold sei faul, weil es keine Renditen abwerfe. Und es sei sinnlos, weil es über die Schmuckindustrie hinaus kaum Verwendung finde.  Das hinderte den alten Investor allerdings nicht, kürzlich in Goldaktien zu investieren. Warum eigentlich?

Der ehemalige Harvard-Student Schieritz von der „Zeit“ geht noch viel weiter und hält in seinem Text ein flammendes „Plädoyer für das Verbot des Goldhandels“. Es sei zu weich für Brückenkonstruktionen, und zu schwer für den Gebrauch des täglichen Lebens. Zudem habe es seine Bedeutung verloren, seit es nicht mehr an die Währungen der Industrienationen gekoppelt sei. Das stimmt sogar. Allerdings geht der Lösungsansatz des guten Herrn in die falsche Richtung. Wäre es nicht im Umkehrschluss besser, die Währungen endlich wieder von Edelmetallen decken zu lassen, und so die inflationären Druckorgien und damit auch die Macht der Zentralbanken einzudämmen? Da wird freilich keiner mittun, wer beschneidet schon gern die eigene Gewalt? Dennoch: Gold ist die Lösung, nicht das Problem.

Doch Schieritz geht noch weiter: Die Goldgewinnung sei ein „Umweltverschwenderei“. Zudem sei es kein Zufall, dass die AfD sich immer wieder für Gold als sicheren Hafen ausspreche. Gold sei „der Reichsbürger unter den Finanzinvestments. (…) Es sollte aus dem Verkehr gezogen werden. Wie Asbest, Quecksilber oder Fluorchlorkohlenwasserstoff.“

Erstens ist die Feststellung mit der AfD glatter Unsinn, es sei denn, man rechnet auch die Nationalbanken Europas der AfD zu. Und außerdem: Was zum Teufel geht es Herrn Schieritz an, ob jemand Gold kauft oder nicht? Wenn er es für eine sinnlose Investition hält – was sein gutes Recht ist – soll er doch die Finger davon lassen.
Der Text gipfelt schließlich in der Feststellung: „Wenn wirklich alles zusammenbricht, dann hilft auch Gold nicht weiter.“ Mag sein. Aber was hilft da weiter? Eigentumswohnungen, für die keiner mehr die Miete zahlen kann? Aktien, die längst im Keller rangieren? Für ein Goldstück gibt der Bauer immerhin einen Leib Brot. Für ein Zertifikat nichts.

In Summe rief der Text samt seinem totalitären Vorschlag heftige Empörung selbst bei der doch eher linken Leserschaft der „Zeit“ hervor. Schieritz möge auch den ästhetischen Aspekt des Goldes bedenken. Zudem sei es in der Industrie sehr wohl auch abseits von Schmuck gefragt. Außerdem rette es Vermögen über die Inflation.

[Autor: A.L. Bild: flaart auf Pixabay Lizenz: –]

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