Autor: A.R.
Die Nachfolge Haslauers ist das Ergebnis eines chaotischen ÖVP-Machtkampfes. Der „Kronprinz“ Stefan Schnöll, einst als Haslauers logischer Erbe gehandelt, stolperte über sein Prestigeprojekt S-Link, das in einer Volksbefragung krachend scheiterte. Stattdessen wird nun Edtstadler, die bisher keinerlei landespolitische Erfahrung vorzuweisen hat, ins Amt gehievt – eine Entscheidung, die offenbar mehr aus Verlegenheit denn aus Überzeugung getroffen wurde.
Edtstadler, die zuvor eine Karriere als Verfassungsministerin und EU-Parlamentarierin hinter sich hat, steht nun an der Spitze eines schwarz-blauen Bündnisses. Ironischerweise wird sie damit zur Vollstreckerin eines Koalitionskurses, den ihr Vorgänger Haslauer während des Wahlkampfes noch heftig kritisiert hatte. Doch nach den massiven Verlusten der ÖVP und den Zugewinnen der FPÖ war die aktuelle Koalition schnell ausgehandelt – Pragmatismus siegte über Ideologie.
Dass Edtstadler nach ihrer bisherigen Distanz zur FPÖ nun in einer Regierung mit den Blauen landet, ist ein weiterer Beweis für die opportunistische Wankelmütigkeit der ÖVP. Während die FPÖ klare Positionen vertritt und sich konsequent für ihre Wähler einsetzt, bleibt die ÖVP ein Meisterstück der Beliebigkeit – stets bereit, den Kurs zu wechseln, wenn es der eigenen Macht dient.
Fazit: Salzburg bekommt mit Edtstadler eine Landeshauptfrau, die die ÖVP notdürftig zusammenhalten soll. Für echte politische Veränderung wird jedoch weiterhin die FPÖ sorgen müssen.