Autor: Manfred Tisal Bild: PxHere
Wer hätte das gedacht. Noch vor wenigen Tagen glaubten viele an das Gute in dem Menschen Wladimir Putin. Von Zeit zu Zeit zeigte er es auch mit Gesten, die dies vermuten ließen. Russland ist uns näher als Amerika, so wie uns das Hemd näher ist als der Rock. Auch dieses Argument und die Abhängigkeit von Erdgas und anderen Energiequellen waren Ursache für Sympathiebezeugungen vieler, für den Neo-Zaren des riesigen Russischen Reiches. Bis zum 24. Februar 2022, 4 Uhr früh. Ein Zeitpunkt, der alle Gutgläubigen eines Besseren belehrte und für Enttäuschung bei seinen Bewunderern außerhalb seines Reiches sorgte.
Krieg in Europa, hieß es unisono in allen Medien der Europäischen Union. Von allen Seiten, genau geplant und ausgeklügelt, rollten russische Panzer und Mannschaftswägen in Richtung Kiew. Raketen schlugen ein und erste Opfer, auch unter den Zivilisten waren zu beklagen. Putin hat seine Versprechen, die er den Regierenden dieser Welt in zahlreichen Gesprächen gab, gebrochen. Er verwandelte sich vom achtenswerten Staatschef zum machtgierigen, rücksichts- und skrupellosen Ras-Putin seines Reiches. Nachfahre einer bis heute noch rätselhaften Gestalt der russischen Geschichte.
Und was macht der Rest der Welt? Er bedauert das ukrainische Volk, fühlt mit den Menschen die sowieso schon seit Jahren, sehr wohl beobachtet, unter der Knute des Kremlchefs stand und schwört Rache. Nicht mit Waffen, sondern mit Sanktionen. Dem Einfrieren der Oligarchengelder, die ohnehin dem geplagten Volk auf oft nicht legale Art und Weise und im Widerspruch zu den Menschenrechten erworben wurden. Man droht mit Lieferstopps in vielen Bereichen. Lebensnotwendige Produkte, High-Tech-Notwendigkeiten und vieles mehr. Man hofft damit Russland ins Mittelalter zurückdrängen und vor allem Putin einen Denkzettel zu verpassen. Doch Vorsicht. Denkt man auch daran, dass man mit derartigen Sanktionen vielmehr dem Volk, als dem allmächtigen, machtgeilen Staatsoberhaupt schadet?
Ein Wort des Diktators und alles muss nach seiner Pfeife tanzen. Ein Umstand der Angst macht. Wer ist als nächstes dran? Weißrussland, mit dem Putin jetzt zur Seite stehenden Diktator und Tyrannen Lukaschenko? Oder greift er Richtung Westen, um ihn für seine Sanktionen zu strafen? Das bisschen Frieden, das jetzt noch herrscht, verdankt Putin der Angst seiner Gegner vor einem drohenden Atomkrieg. Als Ersatz für Angriffe gibt es wie gesagt Sanktionen. Solange, bis findige Geschäftsleute und Konzerne draufkommen, wie man die Sanktionen umgehen und lukrative Geschäfte mit „Putinland“ machen kann. Immer nach dem Motto: „Das Hemd ist nähere als der Rock“.
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