Autor: A.R. Bilder: Flickr/PPCC Antifa Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

Der ehemalige Erklenzer Grünen-Ratsherr Manoj Subramaniam stand vor Gericht, nachdem er rechte Gewalt gegen sich selbst vorgetäuscht hat. Trotz seiner emotionalen Darstellung fand der Ex-Politiker kein Erbarmen bei Richter und Staatsanwalt.

Deutschland: Die einst hoffnungsvolle Karriere des ehemaligen Erklenzer Grünen-Ratsherrn Manoj Subramaniam endete gestern in Tränen und Scham. Der Sohn surinamesischer Eltern hatte im vergangenen Sommer behauptet, Opfer wiederholter Drohungen von vermeintlichen Neonazis geworden zu sein. Subramaniam erstattete zahlreiche Anzeigen und präsentierte der Öffentlichkeit angebliche Hakenkreuze auf seinem Auto, SS-Runen an seinem Klingelschild und sogar einen Drohbrief des NSU 2.0 mit beigefügter Rasierklinge.

Doch wie sich später herausstellte, hatte Subramaniam die Vorfälle komplett erfunden. Die bittere Ironie: Der Grünen-Politiker, der sich selbst als Opfer rechter Gewalt inszenierte, musste sich wegen Vortäuschens von Straftaten und Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen vor Gericht verantworten. Das Verfahren endete zunächst mit einer Geldstrafe von 3.600 Euro, gegen die der 33-Jährige Einspruch einlegte.

Der Prozess im Amtsgericht Erkelenz gestern geriet zur emotionalen Achterbahnfahrt. Subramaniam, der inzwischen sein Mandat zurückgegeben hat, brach in Tränen aus und versuchte, sich hinter Papieren zu verstecken. Sein Anwalt reichte ihm Taschentücher. Doch trotz seiner theatralischen Darbietung fand der Ex-Politiker kein Erbarmen bei Richter und Staatsanwalt.

Nach erneutem Verlesen der Anklage und einem eindringlichen Gespräch zwischen Richter und Verteidiger zog der gebrochene Subramaniam seinen Einspruch zurück. Die Verurteilung bleibt bestehen. Wobei hier zu sagen ist, dass der Grünen Politiker Glück hatte, bedenkt man was einem Rechtsgerichteten passiert wäre. Aber das ist ja nichts Neues.