Autor: A.R.
In einem Truth-Social-Post machte Trump deutlich, dass das „Herumexperimentieren” der BRICS-Staaten mit alternativen Währungen vorbei sei. Er forderte ein klares Bekenntnis, keine rivalisierende Reservewährung zu schaffen. Andernfalls müssten die Staaten – darunter Russland, China, Indien und Brasilien – mit massiven Handelszöllen rechnen. „Wer nicht mitmacht, kann sich einen anderen ‚Sucker‘ (Trottel) suchen“, schrieb Trump in gewohnt direkter Manier.
Die BRICS-Staaten arbeiten seit Jahren an einer Strategie, ihre Abhängigkeit vom Dollar zu verringern. Vorschläge wie die Einführung eines gemeinsamen Währungskorbs oder bilaterale Handelsabkommen in lokalen Währungen stehen im Raum. Doch trotz intensiver Bemühungen bleibt der Einfluss des US-Dollars ungebrochen: Er macht weiterhin rund 60 Prozent der globalen Währungsreserven aus, und etwa 88 Prozent der weltweiten Transaktionen erfolgen in Dollar.
Wirtschaftsexperten sehen Trumps Drohung mit Skepsis. Peter St. Onge, Ökonom am Ludwig von Mises Institut, bezeichnete die Idee eines gemeinsamen BRICS-Währungskorbs als „Basket of Basket Cases“ (also: „ein Haufen hoffnungsloser Fälle“), da der Einfluss dieser Länder auf den globalen Handel marginal sei. Kritiker warnen jedoch, dass Trumps Strafzollpolitik langfristig die Abkehr vom Dollar fördern könnte, da Länder wie Russland und China ihre Handelsbeziehungen diversifizieren.
Ob BRICS tatsächlich eine ernsthafte Bedrohung für die Dollar-Dominanz darstellt, bleibt fraglich. Doch Trumps Bereitschaft, wirtschaftlichen Druck als politisches Werkzeug einzusetzen, könnte ein Vorgeschmack auf seine kommende Amtszeit sein. Die globale Diskussion um die Ent-Dollarisierung dürfte jedenfalls weiter an Fahrt aufnehmen.