Autor: A.R.
Die Reaktionen aus Berlin und Brüssel auf Trumps angekündigte Strafzölle lassen tief blicken: Empörung, Pathos und Durchhalteparolen – aber keine echte Strategie. Bundeswirtschaftsminister Habeck (Grüne) spricht von einer „Zoll-Manie“, die zum „Inflation Day“ führen werde, als sei ökonomischer Patriotismus per se irrational. Ursula von der Leyen mahnt zur „Rückkehr zur Vernunft“, während sie gleichzeitig mit Vergeltung droht.
Was als Verteidigung freier Märkte verkauft wird, ist in Wahrheit pure Angst: Angst um einen Wohlstand, der auf fragiler Exportabhängigkeit beruht. Jahrzehntelang hat Deutschland von einem asymmetrischen Handel profitiert – mit niedrigen Autozöllen aus Übersee, aber hohen Eintrittshürden für US-Güter. Beispielsweise wurden bisher in der EU für aus den USA importierten Autos Zölle in höhe von zehn Prozent fällig, umgekehrt aber, bei in den Vereinigten Staaten aus der EU importieren Fahrzeugen nur 2,5 Prozent.
Dass Trump diesen Zustand angreift, ist logisch. Dass Berlin schockiert tut, ist hingegen grotesk.
Während CDU, SPD und Grüne in reflexartigem Anti-Trump-Aktionismus versinken, bringt ausgerechnet die AfD eine differenzierte Sicht ein. Leif-Erik Holm warnt vor wachsendem Schaden durch Zollspiralen, erkennt aber auch Trumps berechtigte Kritik am unfairen System. René Aust mahnt, Europa solle endlich seine eigene Wirtschaft schützen – nicht mit leeren Phrasen, sondern durch Bürokratieabbau und echte Wettbewerbsfähigkeit.
Statt wie ein beleidigter Exportgigant zu jammern, wäre jetzt ein nüchterner Blick angebracht: Die USA handeln nach nationalem Interesse. Deutschland und die EU sollten es ihnen gleichtun – ohne sich weiter von Abhängigkeiten und globalistischen Dogmen lähmen zu lassen.
Die Panik der deutschen Eliten zeigt: Man hat sich bequem eingerichtet in einem System, das andere offen lässt, aber sich selbst abschottet. Wenn nun jemand dieses System infrage stellt, wirkt das nicht wie eine Bedrohung – sondern wie ein überfälliger Realitätsabgleich.