Autor: A.R.
Donald Trump hält Wort. Bereits im Wahlkampf versprach er die vollständige Offenlegung der Akten zum John-F.-Kennedy-Mord – jetzt setzt er es um. 80.000 Seiten streng geheimer Dokumente sollen am Dienstag unzensiert an die Öffentlichkeit kommen. „Wir werden nichts schwärzen. Wir können nichts schwärzen“, erklärte Trump bei einem Besuch des Kennedy Centers in Washington. Ein symbolträchtiger Ort für eine symbolträchtige Ankündigung.
Die Unterlagen umfassen nicht nur den Mord an JFK 1963, sondern auch Akten zu den Morden an Robert F. Kennedy und Martin Luther King Jr. Trump hatte direkt nach Amtsantritt eine entsprechende Executive Order unterzeichnet, in der er volle Transparenz verlangte. Unterstützt wird er dabei offenbar von Robert F. Kennedy Jr. – seines Zeichens Gesundheitsminister unter Trump und bekennender CIA-Kritiker. Dieser äußerte sich in der Vergangenheit mehrfach überzeugt, dass der Geheimdienst direkt in die Ermordung seines Onkels verwickelt sei.
Seit Jahrzehnten ranken sich Mythen um die wahren Hintergründe des Kennedy-Attentats. Ob CIA, Mafia, Kuba oder gar Lyndon B. Johnson – die Theorien sind zahlreich, die Faktenlage diffus. Die National Archives hatten bislang behauptet, 97 Prozent der Akten seien öffentlich zugänglich. Doch allein im letzten Monat förderte das FBI 2.400 neue Dokumente zutage – „bisher unerkannte“ JFK-Akten. Wer glaubt da noch an Zufall?
Kritiker vermuten, dass frühere Präsidenten unter dem Vorwand von „nationaler Sicherheit“ und „außenpolitischem Schaden“ die Veröffentlichung blockierten. Trump hingegen betont, die Wahrheit sei längst überfällig: „Die Amerikaner haben ein Recht darauf.“
Ob tatsächlich alle brisanten Informationen ungeschwärzt ans Licht kommen, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch klar: Der Sumpf in Washington dürfte unruhig werden – denn mit dem Offenlegen dieser Akten kratzt Trump an den Fundamenten US-amerikanischer Nachkriegspolitik.