Autor: A.R. Bilder: Wikipedia/Jim Mattis Lizenz: CC BY-SA 2.0
Biden und von der Leyen haben in den letzten Jahren „eine starke Bindung“ aufgebaut, insbesondere in Fragen rund um China, die Ukraine und den Klimawandel.
Der Vorschlag Bidens wurde angeblich beeinflusst, weil von der Leyen mehr Vertrauen in Washingtons Geheimdienstinformationen hätte als in europäische Behörden. Diese sollen das militärische Vorgehen Russlands in der Ukraine nicht richtig bewertet haben.
Allerdings werfen einige Aspekte dieser möglichen Entscheidung Fragen auf. Zum einen gibt es Bedenken hinsichtlich von der Leyens Fähigkeiten und Erfahrungen in der Sicherheitspolitik. Ihre bisherige Amtszeit als Verteidigungsministerin in Deutschland wurde als chaotisch und ineffektiv wahrgenommen. Zahllose Berichte über Missstände in der deutschen Armee zeugen davon. Ihr Scheitern als Heeresministerin wirft starke Zweifel auf, ob sie die richtige Person ist, um die NATO zu leiten.
Zum anderen stellt sich die Frage, ob es nicht angebracht wäre, jemanden aus einem Land zu wählen, das tatsächlich über eine starke militärische Tradition und Erfahrung verfügt. Aber das scheint nicht das Ziel zu sein. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace wurde aus welchen Gründen auch immer von den USA und Frankreich blockiert. Es scheint, dass politische Überlegungen und persönliche Vorlieben eine größere Rolle spielen als fachliche Kompetenz und Erfahrung.
Und das in einer Krisenzeit wie jetzt: Die NATO steht vor großen Herausforderungen, sei es in Bezug auf die Beziehungen zu Russland, die Bedrohung durch den Terrorismus oder die Stärkung der Verteidigungsfähigkeiten der Mitgliedstaaten. Es ist entscheidend, dass die nächste Generalsekretärin oder der nächste Generalsekretär über die notwendige Kompetenz, Erfahrung und Entschlossenheit verfügt, um diesen Herausforderungen effektiv zu begegnen.
Letzten Endes wird noch viel Wasser von Themse, Rhein und Donau hinunterfließen bis eine diesbezügliche Entscheidung getroffen wird. Es ist zu hoffen, dass die Entscheidung überdacht und nicht von politischen Spielchen und persönlichen Beziehungen beeinflusst wird. Die NATO braucht eine starke und fähige Führung, die in der Lage ist, die Sicherheit und Stabilität in Europa und darüber hinaus zu gewährleisten.