Autor: A.R. Bild: Wikipedia/NickLubushko Lizenz: CC BY-SA 4.0
Am vergangenen Samstag wurde Pavel Durow, der Mitbegründer der Messaging-App Telegram, unmittelbar nach seiner Ankunft aus Baku, Aserbaidschan, am Flughafen Paris-Le Bourget festgenommen. Die Festnahme löste sofort eine Welle internationaler Reaktionen aus und wirft kritische Fragen über die Grenzen der Meinungsfreiheit und staatliche Eingriffe auf.
Durow, ein 39-jähriger gebürtiger Russe und Mitbegründer des russischen sozialen Netzwerks VKontakte, ist in der Tech-Welt eine bekannte Persönlichkeit, oft verglichen mit Facebook-Mitbegründer Mark Zuckerberg. Seit seinem Weggang aus Russland im Jahr 2014, nachdem er sich geweigert hatte, Benutzerdaten an russische Behörden weiterzugeben, hat er sich auf die Entwicklung von Telegram konzentriert, einer Plattform, die er für ihre starke Verschlüsselung und den Schutz der Privatsphäre lobt.
Die französischen Behörden werfen Durow vor, kriminelle Aktivitäten auf Telegram nicht ausreichend moderiert zu haben, was zu Anschuldigungen führte, die von Betrug über Drogenhandel bis hin zu Cybermobbing reichen. Diese Anklagen stehen im Schatten früherer Fälle, in denen Regierungen soziale Medienplattformen für Inhalte zur Verantwortung zogen, jedoch ohne eine tatsächliche Verhaftung der Führungskräfte.
Die Reaktionen auf Durows Verhaftung sind weltweit spürbar. Russland forderte konsularischen Zugang und bezeichnete das Vorgehen der französischen Behörden als „totalitär“. Mikhail Uljanow, der ständige Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen in Wien, kommentierte die Situation und warnte vor der Gefahr, die mit einer prominenten Rolle im internationalen Informationsraum verbunden sei.
Auch im Westen stieß die Verhaftung auf Kritik. Persönlichkeiten wie Elon Musk und Edward Snowden äußerten sich öffentlich gegen die Maßnahmen Frankreichs und unterstützten Durow. Musk verwendete den Hashtag #FreePavel, während Snowden die Aktion als Angriff auf die grundlegenden Menschenrechte brandmarkte.