Man könne die Sputnik V-Formel in nur zwei Tagen gegen neue Coronavirus-Varianten modifizieren, so Alexander Gintsburg, der Leiter der russischen Forschung.
Dieselbe Technologie, die auf Adenovirus-Vektoren basiert könnte auch für Mutanten verwendet werden. Der Impfstoff Sputnik V selbst wurde so im vergangenen Jahr entwickelt, so Gintsburg.
„Eine neue Sequenz, basierend auf einer mutierten Version des Spike-Proteins des Virus, kann buchstäblich innerhalb eines Tages synthetisiert werden“, erklärte der Forscher und ergänzte weiter „und am nächsten Tag wird sie in den zuvor verwendeten Vektor eingefügt“. Damit kann die gentechnisch veränderte Konstruktion als Impfstoff verwendet werden.
Wenn also der Impfstoff gegen einen neuen Stamm die gleiche ausreichende Schutzwirkung hat, wie beim Original könne man ihn sofort in die Massenproduktion bringen, „, so Gintsburg.
Trotz dieser schnellen und leichten „Aktualisierungs“-Option ist dennoch unklar, wie lange die modifizierte Formel getestet werden müsse. Erst müsse geklärt werden, ob überhaupt alle üblichen Testphasen durchgeführt werden müssten. Denn, wie der führende Wissenschaftler erklärte, gebe es zahlreiche Beispiele bei denen Medikationen an nur 100 Personen getestet worden seien – und das reichte offenbar aus.
In den letzten Monaten wurden weltweit mehrere mutierte Versionen des Virus entdeckt, was die Wirksamkeit der bestehenden Impfstoffe in Frage stellt. Bei einer Covid19-Probe einer russischen Frau im Jänner wurden mindestens 18 verschiedene Mutationen festgestellt.
„Wenn es sie (Mutationen) schon in Großbritannien, in Südafrika, in Brasilien gibt – dann gibt es auch hier Stämme“, sagte Gintsburg. Russland sei viel größer, ein neuer Stamm hätte schon längst identifiziert werden müssen.
Nach momentanem Stand schützt das russische Vakzin allerdings gegen alle bekannten Stämme des Corona Virus, so der führende COVID-Forscher. Umso unverständlicher ist die Haltung der Europäischen Union und Österreich, die scheinbar aus reinem Trotz den anerkannten Impfstoff bis vor kurzem ablehnen. Kurz und Co. hätten längst Hunderttausende impfen können. Doch ihnen scheint das Wohlergehen der Bevölkerung wohl nicht mehr wert zu sein als die Sanktionen gegen den „russischen Feind“.
[Autor: A.T. Bild: Wikipedia/Mos.ru Lizenz: CC BY 4.0]