Bündnis zwischen Patrioten und Dschihadisten?

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Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/Jamie Kennedy Lizenz: CC BY 2.0


Deutscher Historiker versucht einen Popanz aufzubauen

Im Feuilleton der Ausgabe vom 3. Dezember widmet sich die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) einem interessanten Thema. Unter dem Titel Für das Kopftuch, gegen den Westen – Warum Vordenker der Neuen Rechten den Islam lieben skizziert der deutsche Historiker Matheus Hagedorny – Eingeweihten als Autor des Buches „Georg Elser in Deutschland“ geläufig – eine Art Schulterschluss zwischen Teilen der patriotischen Bewegung einerseits und dem (radikalen) Islam andererseits. Dies im Sinne des bekannten, auf den französischen Philosophen Blaise Pascal zurückgehenden Mottos les extrêmes se touchent (die äußersten Gegensätze berühren sich).

Obschon Hagedorny sein Unterfangen – dies ist ihm als intellektuelle Redlichkeit hoch anzurechnen –nicht in durchsichtig-polemischer Manier an das Naheverhältnis zwischen Mohammed Amin al-Husseini, dem seinerzeitigen Großmufti von Jerusalem, und NS-Politikern aufhängt, scheint seine Argumentation reichlich weit hergeholt zu sein. Ausgehend auf einem angeblichen Gegensatz zwischen Rechtspopulismus und der Neuen Rechten zeichnet Hagedorny Bilder wie Bei all ihrer Migrationsfeindlichkeit erkennen Neue Rechte im Islam trotzdem eine intakte Brandmauer gegen liberale Dekadenz.

Chapeau! Selbst ein blindes Huhn …. Weil es vereinzelte Überschneidungsflächen gibt. So ist die gesunde Einstellung des Islam gegenüber Sexualpraktiken, welche auch von vielen gläubigen Christen als höchst anstößig wahrgenommen werden, eine solche. Oder die islamische Ablehnung des sich mit rabiaten Methoden in den Vordergrund drängenden Brachial-Feminismus à la Simone de Beauvoir bis zu Judith Butler. Das Gekreische histrionischer Persönlichkeiten mit ihrem Hass auf alte weiße Männer ist ja für jeden vernünftigen Menschen schwer zu ertragen.

Solch minimale Schnittmengen erweisen sich freilich für ein Bündnis patriotischer Bürger mit radikalen Islamisten als kaum tragfähig. Abgesehen davon, dass keine der beiden Seiten auch nur im Entferntesten daran denkt.

All das ficht Hagedorny nicht an. Er versucht mit aller Gewalt, das ihm vorschwebende Phantom herbeizuschreiben. Auch wenn es den Popanz in Wirklichkeit gar nicht gibt. In seiner Not zieht er als Kronzeugen einen Blogger namens Fjordman heran, dessen Ideen den Massenmörder Anders Breivik dazu inspiriert hätten, an Stelle von Mohammedanern biedere Jungsozialisten umzubringen. Oder aus dem Zusammenhang gerissene Äußerungen von Karlheinz Weißmann, einem langjährigen Mitstreiter von Götz Kubitschek, der davor gewarnt habe, sich durch anti-islamische Kampagnen in einer unerfreulichen Gesellschaft wiederzufinden, etwa im Verein mit jenen Verteidigern „westlicher Werte“, die darunter vor allem das Recht auf Obszönität, Abtreibung und die Durchsetzung der Schwulenehe verstehen.

Der Hintergrund von Hagedornys Ausführungen dürfte vermutlich das Bestreben sein, ein in den letzten Jahren sich abzeichnendes Zusammenwirken zwischen linken Kräften und radikalen Islamisten dadurch zu rechtfertigen, indem er patriotischen Kreisen dieselbe Absicht unterstellt. In der Tiefenpsychologie ist ein derartiges Unterfangen unter dem Begriff Projektion bekannt.

Gibt es denn das wirklich, dieses unnatürlich wirkende Bündnis aus Linken und Islamisten? In der Tat; es läuft unter dem Begriff Islamo-gauchisme, den der Soziologe Pierre-André Taguieff im Jahr 2002 als Erster verwendet. Nach anderen Quellen gilt der im November 2009 verstorbene Historiker und Journalist Chris Harman als jener, der den Gedanken zwar nicht wortwörtlich, aber dem Inhalt nach in seinen Schriften verwendet. Harman war zu Lebzeiten eine der führenden Figuren in der trotzkistisch orientierten Socialist Workers Party in England.

Die Ideologen einer links-islamistischen Allianz machen sich vor allem auf den französischen Hochschulen im Sinne einer Unterwanderung breit. Die Professoren, die der Ideologie des Islamo-gauchisme nahestehen,  sind in erster Linie in den Geistes- und Sozialwissenschaften zu finden, wo sie altbekannte linke Themen wie Rassismus, Kolonialismus und Diskriminierung mit dschihadistischem Kampfvokabular anreichern und so den Hass auf Christen und Weiße schüren.

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