Autor: B.T. Bild: Wikipedia/National Assembly of the Republic of Bulgaria, Yuli Krivoshiev
Sofia setzt auf diplomatische Lösung und will keine Truppen in die Ukraine entsenden
Angesichts der kriegstreiberischen Politik der USA im Ukraine-Konflikt wächst bei einigen europäischen NATO-Mitgliedern der Unmut über Washington. Kein Wunder, wären die Europäer von einem Ukraine-Krieg in weitaus stärkerem Maße betroffen als die Vereinigten Staaten. Nachdem der kroatische Staatspräsident Zoran Milanovic erklärt hatte, dass Agram im Falle einer Eskalation des Ukraine-Konflikts alle seine Soldaten aus den NATO-Kontingenten in Osteuropa zurückziehen werden, kommen nun auch aus Bulgarien Stimmen der Vernunft.
Ministerpräsident Kiril Petkow betonte zwar, dass Bulgarien ein „loyaler NATO-Verbündeter“ und dass die beste Antwort des Militärpakts in der gegenwärtigen Ukraine-Krise Geschlossenheit sei. Gleichzeitig aber stimmte Petkows Regierung nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur BTA aber für eine „bulgarische Strategie“. Darin wird der Abbau der Spannungen zwischen der NATO und Russland einschließlich „absolut aller Optionen zur Lösung dieses Streits mit diplomatischen Mitteln“ gefordert.
Klare Worte fand laut einem Bericht des Internetportals Euractiv auch der bulgarische Verteidigungsminister Stefan Janew: „Kein bulgarischer Soldat wird an irgendeinem Konflikt oder Einsatz auf dem Territorium der Ukraine oder eines anderen Landes teilnehmen, ohne dass dies von der Nationalversammlung oder dem Ministerrat beschlossen wurde.“ Janew sagte auch, er sehe eine Entscheidung der Nationalversammlung oder des Ministerrates „nicht kommen“. Stattdessen setzte Bulgarien auf eine Fortsetzung diplomatischer Bemühungen.