Autor: Manfred Tisal Bild: PxHere
Die von der ÖVP angeblich (noch gilt die Unschuldsvermutung) über das Finanzministerium in Auftrag gegebene Studie, die einen Vergleich unserer Regierenden mit Tieren zum Inhalt hat, schlägt dem Fass den Boden aus. Wenn man im Zusammenhang mit unseren Staatsfinanzen den Seeadler im Staatswappen als Pleitegeier bezeichnet, mag das ja noch legitim erscheinen, aber wen, bitte, interessiert es, wenn die Ersteller dieser schon 2017 in Auftrag gegebenen Studie Ex-Kanzler Kurz mit einem Pfau vergleichen, oder die Parteien in Zusammenhang mit Autos stellten. In einer Zeit, in der tausende Menschen in unserer Heimat angesichts der ständig steigenden Preise in allen Bereichen Gefahr laufen, am Hungertuch zu nagen, sind die Kosten für diese sinn- und zwecklose „Vergleichsstudie“ ein Faustschlag in die Magengrube der ohnehin steuerbelasteten Bevölkerung.
Auch die Assoziation des Ex-Kanzlers mit einem Pfau entbehrt jeder Logik. Ein Pfau ist ein am Boden lebendes, farbenprächtiges Tier mit eingeschränkten Flugfähigkeiten und hat mit dem politischen Höhenflug von Kurz nichts gemein. Die blitzartigen Auf- und Abstiege erinnern mehr an einen Mauersegler, der auch noch der Kategorie Raubvogel zuzuordnen ist. Zu einem Finanzminister fällt mir zwangsläufig ein Blutegel ein, und der Nationalratspräsident hat etwas von einer schwarzen Mamba. Kriechtiere könnten als Vergleich in vielen Fällen zur Anwendung gebracht werden. Die Vergleiche zwischen hohen Tieren und im allgemeinen Sprachgebrauch als neben- oder mit den Menschen existenten und lebenden Lebewesen könnten tausende Menschen in diesem Land x-beliebig lange fortsetzen, ohne dafür ein Honorar von 150.000 Euro zu verlangen.
Auch der Vergleich mit Autos kommt vielen wie eine Witzblattsatire vor. Bei größeren PS-starken Boliden könnte es ja sein, dass man den hohen Treibstoffverbrauch mit dem Gehalt der chauffierten Insassen zum Vergleich stellt. Einzig real ist, was hinten heraus kommt. Viel heiße und stinkende Luft. In wessen Kopf kann so eine Idiotie wie diese Studie reifen, was wollte man damit bezwecken? Arbeitsbeschaffung für auftragslose Meinungsforschungsinstitute, oder damit das Kind „verschwundene oder verwirtschaftete Gelder“ einen Namen hat? Vermutlich ist es das Letztere, mit dem möglicherweise Misswirtschaft vertuscht wird. Jetzt wird sich ein Ausschuss damit befassen. Ein Ausschuss wie jene, die in den letzten Jahren keine Ergebnisse gezeitigt, aber immense Mittel an Steuergeld verschlungen haben. Eines ist jedoch, was den Vergleich Regierende mit Tieren anbelangt, sicher. Wir, das Volk sind entweder Esel oder Schweine, die alles fressen müssen, was ihnen vorgesetzt wird.