Kalifornien: Wähler rütteln die „Woken“ wach

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Autor: E.K.-L. Bild: Pixabay Lizenz: –


Drei Mitglieder der Schulbehörde in San Francisco vorzeitig abgewählt

Eigentlich erwartet man aus San Francisco keine allzu guten Nachrichten. Schließlich haben die Wähler dieser Stadt bei der letzten Präsidentenwahl zu 86 % (!) für  sleepy Joe gestimmt. Die Republikaner stehen dort auf verlorenem Posten.

Doch dieser Tage gibt es Positives zu vermelden. Drei führende Mitglieder der Schulbehörde der Stadt – Vizepräsidentin Alison Collins sowie Gabriela Lopez und Faauuga (kein Tippfehler!) Moliga – sind bei einer vorzeitigen Wahl von mehr als siebzig Prozent der Bürger ihres Amtes enthoben worden. Der Grund: Selbst treuen Anhängern der Demokratischen Partei, die steht in San Francisco ziemlich weit links, ist das Treiben des Trios zu bunt geworden.

Bereits 2019, ein Jahr nach ihrer Wahl, sorgen die Drei für Unmut. weil sie in der George Washington High School ein Wandgemälde aus den 1930er-Jahren entfernen lassen wollen, weil es rassistisch und verletzend für die Gefühle der Afroamerikaner und Indigenen sei. Das Bild zeigt nämlich George Washingtons Sklaven auf seiner Farm in Mont Vernon sowie einen toten Indianer zu dessen Füßen. Nach heftiger Diskussion einigt man sich darauf, das Gemälde nicht zu entfernen, sondern abzudecken.

Gleichzeitig begann die Schulbehörde nach Schulen zu suchen, deren Namen als politisch unkorrekt gelten. 2021 werden 44 Schulen umbenannt, über ein Drittel aller Lehranstalten der Stadt. Dem Bannstrahl zum Opfer fielen der Sklavenhalter George Washington, aber auch die ehemaligen Präsidenten Thomas Jefferson, Abraham Lincoln und Theodor Roosevelt. Statt in der Pandemie für einen geordneten Unterricht zu sorgen, beschäftigte sich die Behörde mit Namensänderungen. Daraufhin beginnen wütende Eltern mit der Sammlung von Unterschriften für eine Abwahl, die nunmehr erfolgt ist.

Maßgeblich beigetragen zum Sturz der drei Amtsträger haben die asiatischstämmigen Wähler von San Francisco. Bekanntlich legen die Nachkommen chinesischer und japanischer Einwanderer einen besonderen Wert auf die Ausbildung ihres Nachwuchses. Daher sind solche Kinder in prestigeträchtigen Lehranstalten gehäuft zu finden. Das behagte der überaus woken Behörde gar nicht und sie schritt ein.

Um den Anteil der schwarzen und hispanischen Kinder an der berühmten Lowell High School zu erhöhen, änderte man kurzerhand das Aufnahmeverfahren. Bisher beruhte die Aufnahme auf guten Noten, was an sich ein faires Kriterium ist. Die Folge: 60 % der Hörer sind Asiatischstämmige. Die Schulbehörde ersetzte dieses Leistungsprinzip durch ein Zufallsprinzip: Jetzt erfolgt die Aufnahme durch eine Lotterie …

Der Zorn der Eltern, deren Kinder dadurch benachteiligt werden, wuchs noch mehr, als sogenannte Tweets (Nachrichten auf Twitter) der erwähnten Alison Collins aus den Jahr 2016 bekannt werden. Die dunkelhäutige Collins warf darin den Asiaten vor, das weiße Überlegenheitsdenken zu benutzen, damit sie vorwärtskommen, diese sollten sich aber ja nichts auf ihren Status als mustergültige Minderheit einbilden, weil sie – so Collins wörtlich – letztlich doch nur nützliche Hausneger der Weißen bleiben.

Politische Beobachter meinen: Für die Demokratische Partei sind Vorkommnisse wie in San Francisco ein minder gutes Vorzeichen für die im November stattfindende Wahl zur Erneuerung von Senat und Abgeordnetenhaus.

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Kalifornien: Wähler rütteln die „Woken“ wach | UNSER MITTELEUROPA 3. März 2022 - 12:09

[…] Beitrag erschien zuerst bei ZUR ZEIT, unserem Partner in der EUROPÄISCHEN […]

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