„Russlands militärische Stärke nicht unterschätzen“

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Autor: B.T. Bild: Wikipedia/Chairman of the Joint Chiefs of Staff from Washington D.C, United States Lizenz: CC BY 2.0


Ranghöchster deutscher Soldat meint, Russland hat Potenzial, zweiten Kriegsschauplatz zu eröffnen

Vor einer Unterschätzung der militärischen Stärke Russlands warnte der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn. Der Nachrichtenagentur Reuters sagte der ranghöchste Soldat der Bundeswehr in einem Interview: „Der Großteil der russischen Landstreitkräfte ist zwar derzeit in der Ukraine gebunden, aber dennoch sollten wir das Potenzial der russischen Landstreitkräfte, einen zweiten Kriegsschauplatz zu eröffnen, nicht unterschätzen.“

Zorn verwies darauf, dass Russland neben seinem Heer auch über eine Marine und Luftwaffe verfüge. So sei der größte Teil der russischen Marine im Ukrainekrieg noch nicht eingesetzt worden, und auch die russische Luftwaffe. Und: „Auch die Luftwaffe hat noch ein erhebliches Potenzial, das auch für die NATO eine Bedrohung darstellt“.

Hier spielt Zorn offenkundig auf die Stationierung von Hyperschallwaffen in dem zwischen den NATO-Mitgliedern Polen und Litauen gelegenen Königsberger Gebiet (Kaliningrad) an. Hyperschallwaffen erreichen mehr als die fünffache Schallgeschwindigkeit und sind mit den bestehenden Raketenabwehrsystemen kaum abzufangen. Im Gegensatz zu den USA hat Russland bereits einsatzbereite Hyperschallwaffen entwickelt.

In dem Interview, das vor Beginn der Gegenoffensive Kiews in der Südukraine geführt wurde, betonte Zorn, dass Russland weiterhin über erhebliche Systeme verfüge: „Was sein Militär betrifft, ist Russland sehr wohl in der Lage, den Konflikt regional auszuweiten“, sagte der General. Allerdings stehe es auf einem anderen Blatt, dass dies für Russland vernünftig wäre.

Zur militärischen Lage in der Ukraine sagte Zorn, dass sich die Dynamik des russischen Angriffs zwar verlangsamt habe, Russland aber immer noch unaufhaltsam vorwärtsdränge. Und den russischen Truppen werde die Munition nicht so schnell ausgehen: „Die Russen verfügen über enorme Mengen an Munition.“

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