Nachwahl in Budapest: Der historische Burgbezirk wieder in patriotischer Hand

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Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/Jakub Hałun Lizenz: CC BY-SA 4.0


Wegen der Inflation sinkt die Zustimmung zur Regierung von Viktor Orbán

Bei unserem östlichen Nachbarn Ungarn sorgt die gegenwärtige Inflation von 10,35 % für einen Popularitätsverlust der Fides-KDNP-Regierung von Premier Viktor Orbán. Bei der Sonntagsfrage ist die Unterstützung für die Listenverbindung aus Fidesz und KDNP im Sommer deutlich gesunken, der Vorsprung auf die linke Opposition ist aber unverändert extrem groß.

Nach der gewonnenen Parlamentswahl von Anfang April (Fidesz-KDNP-Wähleranteil 54 %) ist die Zustimmung zur Politik der beiden Regierungsparteien laut dem Meinungsforschungsinstitut Nézöpont im Juni auf 55 % geklettert, der Wert lautet Ende August 47 %. Die verlorenen sieben Prozent wandern freilich nicht zur linken Opposition, sondern vergrößern den Anteil unentschiedener sowie politikverdrossener Wähler (aktuell 11%). Eine gemeinsame Liste der Linken würde auf 32 % kommen, die patriotische Kleinpartei „Unsere Heimat“ (Mi Hazánk) auf sechs Prozent.

Innerhalb des linken Oppositionslagers dominiert derzeit die „Demokratische Koalition“ des sogenannten „Lügenpremiers“ Ferenc Gyurcsány, die Postkommunisten (MSzP) halten bei einem Prozent, desgleichen die Grünen. Die Jobbik kämpft mit drei Prozent Zustimmung gleichsam ums Überleben. Wegen interner Zwistigkeiten ist ein neuerliches gemeinsames Antreten der Linken praktisch ausgeschlossen.

Einen symbolträchtigen Sieg feiert Fidesz bei einer Nachwahl am Sonntag, dem 11. September. Schauplatz es Urnenganges ist das historische Burgviertel auf der Budaer Seite der Hauptstadt, der erste Bezirk von Budapest. Dort, wo sich unter anderem die ehemalige königliche Burg, die Matthias-Kirche und die Fischerbastei befinden.

Die Nachwahl erfolgt deswegen, weil der bisherige Bezirksbürgermeister Ferenc Gelencsér (Momentum-Bewegung, eine in der hauptstädtischen LGBTQ+-Szene stark vernetzte Kleinpartei, die auch von George Soros wohlwollend gefördert wird) im April bei der Parlamentswahl ein Mandat gewonnen hat. Bei der jetzigen Nachwahl kann sich Csilla Fazekas von Fidesz mit rund 53 % der Stimmen relativ klar gegen ihre linke Mitbewerberin Borbála Korsós von der Momentum-Bewegung durchsetzen.

Übrigens: Seit der Parlamentswahl im heurigen April hat die Linke bei acht Nachwahlen in verschiedenen Budapester Stadtbezirken insgesamt sieben Mal den Kürzeren gezogen.

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