Ein KP-Wähler als Moralapostel?

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Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/Cabinet of Ukraine/Kmu.gov.ua Lizenz: CC BY 4.0


Zu den Darlegungen des Hofburg-Mannes

Am Donnerstag, dem 20. Oktober, hat SIE wieder einmal zugeschlagen, Colette M. Schmidt. Im lachsroten Tagblatt namens Der Standard titelt Schmidt – neben dem betagten grünen Urgestein Karl Öllinger vermutlich die zweite in Österreich tätige behördlich konzessionierte Antifaschistin – voller Zivilcourage Van der Bellen wäscht der Volkspartei den Kopf. Abgesehen davon, dass Herr Van der Bellen außer seinem Hund und vielleicht seiner zweiten Frau niemandem den Kopf waschen kann, hat der von Frau Schmidt ehrfürchtig zitierte Mann nicht einmal im übertragenen Sinne jemanden dem Kopf gewaschen. Schon gar nicht der ÖVP, die er federleicht von der Regierung abberufen könnte. Er tut es nur nicht, weil damit gleichzeitig seine grünen Spezln im Orkus der Bedeutungslosigkeit verschwinden würden.

Denn was hat Herr Van der Bellen da ungefragt von sich gegeben? Lassen wir Frau Schmidt zu Wort kommen: Der Bundespräsident verglich die Korruptionsvorwürfe mit einem massiven Wasserschaden. Er forderte eine ‚Generalsanierung‘ und glaubwürdige Garantien, um wieder Vertrauen herzustellen.

Mein Gott, mit dem Diktum vom Wasserschaden versucht sich der Mann als Nachahmer von Rudolf Kirchschlägers saure Wiesen. Ein mattes Unterfangen … Freilich: Für viele Bürger ist, wenn auf Van der Bellen die Sprache kommt, der Gedanke zum Begriff Schaden nicht allzu weit.

Ein Schaden für die heimische Damenwelt ist sein Spruch, man müsse halt eines Tages alle Österreichinnen bitten, ein korrekt islamisches Kopftuch zu tragen. Ein Schaden für Österreichs Bürger ist seine Äußerung, er – der in der Hofburg gemütlich bei wohlig flackerndem Kaminfeuer seine Chesterfield raucht – wünsche sich, dass die Bürger nicht allzu frieren müssen. Quasi frieren ja, aber nicht übermäßig. Ein Schaden, oder gar eine Dummheit, wie er zugibt, ist sein Diktum, die jungen Leut‘ müssten halt die Zähne zusammenbeißen. Das kann der Mann mit monatlich 25.000 Euro Gage für seine Halbtagsbeschäftigung leicht fordern. Er ist ja nicht davon betroffen.

Colette M. Schmidt weiter: Es war eine für Alexander Van der Bellen verhältnismäßig scharfe Rede, die kaum Interpretationen offenließ. ‚ Es geht hier um die Demokratie in unserer Heimat und das Vertrauen in unsere Demokratie …‘. Derartiges klingt aus dem Munde eines Mannes, der früher sein Kreuzerl bei der KPÖ gemacht hat, unfreiwillig komisch. Denn was bezweckte er mit seiner Stimme für die Kommunisten? Ganz eindeutig: Unser schönes Österreich sollte, so das Ziel der „Kummerl“, hinter dem Eisernen Vorhang verschwinden, unter die Knute des Kremls kommen …

Liebe Frau Schmidt, mit seiner Rede wird Van der Bellen nichts, aber auch gar nichts bewirken. Ein ehemaliger KP-Wähler, der sich als moralische Instanz aufplustert, findet beim Volk keine Resonanz.

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