Schmid, Kurz, Sobotka, Benko & Co.

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Autor: Manfred Tisal Bild: Parlamentsdirektion / Thomas Topf Lizenz: –


Freilich gilt für alle die Unschuldsvermutung. Aber wenn schon die Staatsanwaltschaft Erhebungen einleitet, dann muss doch etwas dahinterstecken? Eine Schuldvermutung also! Ex-Kanzler Kurz ist über die Aussagen von Schmid nicht verwundert und alle anderen hüllen sich in Schweigen und wissen angeblich von nichts. Aber es geht um Geld das der Staatskasse verloren geht. Wenn ein „normaler“ Bürger dem Fiskus auch nur einen Euro schuldig bleibt, muss er damit rechnen, mit dem Exekutor Bekanntschaft zu machen. Doch in „höheren“ Kreisen, scheint man darüber hinweg zu sehen.

Wie verarscht muss sich ein Bürger dieses Landes vorkommen, wenn er von solchen Machenschaften aus den Medien erfährt. Selbst wenn die Staatsanwaltschaft Beweise erbringt und die „Täter“ angeklagt werden, was passiert dann? Wer zahlt den Schaden? Wer trägt die Verantwortung dafür? Wer stellt sich hin und sagt „mea culpa“? Einen Untersuchungsausschuss zu dem Thema wird es nicht geben, da die von den Neos erforderlichen Stimmen für eine Weiterführung des Ausschusses fehlen. Die lapidare Ausrede der Neos lautet: „Wir wissen eh schon was gespielt wurde, also muss man das nicht neu aufrollen!“.

Also, was wird jetzt passieren. Die „Täter“ werden ihre Tat kaltschnäuzig leugnen und sich in den Mantel der Unschuld hüllen. Der sogenannte Kronzeuge, der den Mund auf Anraten seiner Mutter aufgemacht hat, ist der Dumme, und über den Schaden, der entstanden ist, hüllen sich sowohl Fiskus als Staatsanwaltschaft in Schweigen. Und dann stellt man interessanterweise fest, dass das Vertrauen in die Politik, die Politiker und sogar in die Demokratie schwindet. Selbst das Recht mitzubestimmen indem man zur Wahl geht, treten viele schon mit Füßen – siehe Wahl des Bundespräsidenten.
Wie heißt es so schön? Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist besser. Das mag zwar stimmen, doch scheint es an der Kontrolle ein wenig zu hapern. Vor allem in gewissen Kreisen, in denen die Freunderlwirtschaft scheinbar Usus ist.

Verantwortungsvoll mit dem Volksvermögen umzugehen, ist doch das mindeste, was man von Regierenden, sogenannten Volksvertretern erwarten kann und muss. Den Nutznießern dieser dubiosen Geschäfte muss man zugestehen, dass sie wenigstens im Interesse ihrer eigenen Geldbörse und der ihres Unternehmens gehandelt haben. Doch wer, Hand auf´s Herz, ist nicht bestrebt dem Fiskus ein Schnippchen zu schlagen und Steuern zu sparen. Und der Staat macht leichter Schulden, als Otto Normalverbraucher in diesem Land, dem sowieso bei jeder Gelegenheit und in allen Bereichen das Geld aus der Tasche gezogen wird.

Manfred Tisal ist Kabarettist, Moderator, Autor und Journalist.

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