Ein grausamer Ratschlag von Barbara Coudenhove-Calergi

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Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/Wolfgang H. Wögerer, Wien Lizenz: CC BY-SA 3.0


Wiener Gesundheitsstadtrat Hacker vielleicht SPÖ-Bundesparteiobmann

Nun ja, es kommt nicht alle Tage vor, dass eine leibhaftige Aristokratin einer Partei, die nach ihrem Selbstverständnis die proletarischen Massen vertritt, öffentlich Ratschläge erteilt. Doch heute, am 16. Februar, ist es soweit: Die Wiener Tageszeitung Der Standard veröffentlicht einen Kommentar von Barbara Coudenhove-Calergi unter dem Titel Was die Bundes-SPÖ von Bürgermeistern lernen kann.

Am Beginn ihrer feinsinnigen Analyse wird der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler über den grünen Klee gelobt: Er hat in seiner Gemeinde Pionierarbeit in Sachen Flüchtlingsunterkünfte geleistet und sich dafür Mitstreiter in der Zivilgesellschaft gesucht. Engagierte Kirchenleute und Unabhängige waren dabei. Der Lohn seiner dankbaren Gemeindebürger bleibt da nicht aus. Babler wird seit Jahr und Tag mit einer satten Mehrheit wiedergewählt.

Nicht bös‘ sein, verehrte Frau Coudenhove-Kalergi, aber Bablers Triumphe sind leicht erklärbar. Indem der gute Mensch rund um die Uhr syrische Herzchirurgen und andere medizinische Kapazunder herbeischleppt – es sind, so der legendäre Altkanzler Sebastian Kurs, durchwegs Menschen, die gebildeter sind als wir dumpf vor sich hinbrütende Autochthone –, ist die medizinische Versorgung der Traiskirchner tadellos gewährleistet. Und das in Niederösterreich mit seinem oft beklagten Mangel an Landärzten.

Der Erfolg Bablers ist freilich nur ein örtlicher. Ob der Mann auch einen tauglichen Parteiobmann abgibt, ist fraglich. Das weiß auch Coudenhove-Calergi.

Doch dann nimmt der Beitrag eine überraschende Wendung, welche dem Spruch Auch Ratschläge sind Schläge gerecht wird. Die Kommentatorin versetzt der SPÖ nach einem Exkurs über Bruno Kreiskys Wahlsiege einen geradezu vernichtenden Schlag, der die Sozialdemokratie völlig unvorbereitet treffen muss. Wer glaubt, da würde Jörg Leichtfried, Max Lercher, Wolfgang Katzian oder sonst einer der roten Sympathieträger als SP-Capo vorgeschlagen, der geht fehl. Nein, die bejahrte Dame ist noch viel brutaler, wenn sie abschließend schreibt: Pamela Rendi-Wagner oder Hans-Peter Doskozil? Weder noch. Jemand Dritter muss her … Vielleicht jemand wie der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker.

Hacker als Parteiobmann? Im Ernst? Ganz unter uns: Nicht einmal ein erzschwarzer Hahnenschwanzler würde den Sozis etwas derart Grausames  an den Hals wünschen.

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