EU-Bericht: Gefährliche Abhängigkeit bei Rüstungsindustrie

by John Tuscha

Autor: G.B. Bilder: Wikipedia/Hunini Lizenz: CC BY-SA 4.0


Rohstoffe für High-Tech-Waffen nicht im ausreichenden Ausmaß vorhanden

Im Zusammenhang zwischen Rüstungsindustrie und Rohstoffen kommen sofort Stahl und Öl in den Sinn. Der eine Rohstoff zur Fertigung von Panzern und Artillerie, der andere zur Raffinierung für Betriebsmittel. Doch die moderne Rüstungsindustrie ist auf zahllose Rohstoffe angewiesen, deren Namen höchstens mit Laptops, I-Phones oder Elektromobilität im Zusammenhang gestellt werden.

Ein Bericht des Joint Research Centers der EU widmete in einer Studie Lieferketten und Materialbedarf ein Kapitel dem Thema Verteidigung. Die Unterstützung der Ukraine macht es Not.
Schließlich leeren sich die Arsenale und die Produktion läuft lediglich zögerlich an. Von den 20 größten Rüstungskonzernen weltweit befinden sich nur drei in Europa. Davon zwei in der EU. Lanthan und Tellur wird für Nachtsichtgeräte benötigt. Neodym für Ziellaser, Wolfram für panzerbrechende Munition, Tantal und Niob für Raketen, Baryllium und Titan für Kampfflugzeuge, Hafnium und Vanadium für U-Boote. Eine F 35 Lightning II besteht unter anderem aus 415 Kilogramm Yttrium wie Terbium. Und eine Panzerabwehrrakete wird mit Hilfe von 250
Mikrochips ins 2.000 bis 4.000 Meter entfernte Ziel gelenkt.

Ob man sich angesichts dessen den Ausbau der Elektromobilität noch leisten kann, müsste einer Abwägung unterzogen werden. Jedenfalls spricht vieles für einen Ausbau der Bergwerksaktivitäten in Europa selbst. Soferne möglich. Erinnert sei zudem an die Entwicklung des Haber-Bosch- Verfahrens im Ersten Weltkrieg, wo Ammoniak für die Herstellung von Munition künstlich erzeugt wurde. Oder an die Gewinnung von Benzin aus Kohle im Zweiten Weltkrieg. Rüstung als
Triebfeder für Innovation im Sinne des Sprichworts: „Aus der Not eine Tugend zu machen.

Das könnte Sie auch interessieren