„Correctiv“ im Kreuzfeuer: Rückzieher vor Gericht

by John Tuscha

Autor: A.R Bild: Wikipedia/Ptolusque Lizenz: CC BY-SA 4.0 DEED


Im juristischen Tauziehen um Berichte über ein Treffen in Potsdam, das rechte Kreise vernetzt haben soll, nimmt „Correctiv“ eine überraschende Wendung. Die Vorwürfe einer radikalen Agenda werden relativiert.

Die vermeintlich investigative Plattform „Correctiv“ findet sich inmitten einer heftigen Auseinandersetzung wieder. Anlass ist ihre Berichterstattung über ein Treffen in Potsdam, an dem Mitglieder der CDU, der AfD, Unternehmer, Rechtsintellektuelle und der „berühmt-berüchtigte“ Martin Sellner teilgenommen haben sollen.

Die Berichte behaupteten, dass dort Deportationsideen, vergleichbar mit der Wannsee-Konferenz diskutiert wurden. Nun aber, konfrontiert mit der juristischen Gegenwehr eines teilnehmenden Staatsrechtlers, scheint „Correctiv“ den Rückwärtsgang einzulegen. Vor dem Landgericht Hamburg präsentiert sich das Netzwerk ungewohnt zahm und distanziert sich von den schärfsten Anschuldigungen.

Diese Entwicklung wirft ein Schlaglicht auf die Medien. Propagandistische Behauptungen werden offenbar, wie es ihnen beliebt, in den Raum geworfen. An einer soliden Beweisführung mangelt es aber offensichtlich.

„Correctivs“ Zurückrudern ist die nötige Evidenz, die Kritiker in ihrer Skepsis bestärken. Letztlich bleibt die Frage offen, welche Auswirkungen diese und verantwortlichen Meldungen verursachen und welche Sanktionen folgen müssen. So ist „Correctiv“ nicht unfreiwillig zum Brandbeschleuniger in einem ohnehin polarisierten politischen Klima geworden, das die Grundfeste der Demokratie erschütterte.

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