Netanjahu muss 2019 zum zweiten Mal gegen das System antreten
Die Wahlen in Israel stehen erneut vor der Tür. Benjamin Netanjahu konnte bei der Wahl im April mit einem beeindruckenden Ergebnis überzeugen. Das zweitbeste Resultat seiner Partei Likud und das beste Resultat unter seiner Parteiführung. Dennoch führte die deutliche Mitte-Rechts-Mehrheit in der Knesset nicht zu einer Fortsetzung der stabilen Regierung.
Opposition, Medien und Teile aus dem eigenen Lager setzen alles daran Netanjahu loszuwerden. Vergleichbar mit Boris Johnson. Der Unterschied hinkt lediglich in so ferne, dass Johnson erst begonnen hat. Ebenso wie bei Johnson geht es nicht um die Person des Regierungschefs. Sondern um die Konsequenz und die Entschlossenheit, mit der dieser vorangeht. Eitelkeiten und Lapsi verschonen niemanden in solchen Positionen. Jedoch gibt es einen Unterschied, ob man die Interessen der eigenen Nation dafür aufs Spiel setzt.
Dies scheint vielmehr bei den Gegnern Johnsons und Netanjahus der Fall zu sein. Bercow, Cameron und Lieberman könnten so in einer Reihe erwähnt werden. Und so muss Netanjahu erneut in den Ring treten. Wenn das System, unterstützt von linken Mainstreammedien aus In- und Ausland gegen einen Kandidaten derart ins Feld zieht, ist Misstrauen Bürgerpflicht.
Unbeeindruckt davon traf Netanjahu Putin. Beide betonten die Herausforderungen durch den Terrorismus. Beide betonten die erfolgreiche gegenseitige Absprache im schwierigen Gefechtsfeld Syrien. Man erinnere sich noch an die Zeiten, wo Ägypten und Syrien, hochgerüstet durch die Sowjetunion, eine massive Bedrohung darstellten. Putin kündigte einen Besuch seinerseits für das Jahr 2020 an.
Unbeeindruckt vom Gegenwind für Netanjahu erklärte US-Präsident Trump, dass er über ein militärisches Beistandsabkommen verhandeln wolle. Und er freue sich bereits darauf Netanjahu bald wieder bei der UN-Versammlung in New York zu treffen.
Man erinnere sich an die Zeiten, wo vorbehaltlose Unterstützung aus Washington für die nationale Sicherheit Israels durch demokratische Präsidenten konterkariert wurde.
Wer sich in einem dauerhaften Belagerungszustand befindet, der dadurch geprägt ist einen permanenten Konflikt niedriger Intensität führen zu müssen, gepaart mit der Notwendigkeit jederzeit für einen konventionellen Krieg mobilisieren zu müssen, hat zweierlei gelernt. Verlasse Dich auf niemanden, außer auf Dich selbst. Und: Wenn Du wichtige Partner hast, halte sie bei der Stange.
Wer soll dieses scheinbare Paradoxon erfolgreich fortführen. Vor dieser Entscheidung stehen Israels Wähler am Dienstag.
[Autor: G.B. Bild: www.wikipedia.org/U.S. Department of State from United States Lizenz: -]