Reaktionäres Tagebuch
Der Auftritt macht es beinahe vergessen, dass Big Ben am Freitag voraussichtlich nicht läuten darf. Nigel Farage, langjähriger Obmann der UKIP, Gründer der Brexit-Party sowie einer der bedeutendsten Brexiteers des Vereinigten Königreichs hielt seine letzte Rede im Europäischen Parlament.
Er hat damit sein Versprechen eingelöst. Die Brexit-Party kandidierte bei der letzten EU-Wahl, um bald wieder gehen zu können. Nun ziehen die Abgeordneten der Brexit-Party in einer eindrucksvollen Demonstration aus dem EU-Parlament aus.
Farage hielt eine kurzweilige Rede, in welcher er die Brüsseler Bürokraten daran erinnerte, wie viele Referenden durch die EU und nationale Regierungen ignoriert wurden. Lediglich Großbritannien ist zu groß um herumgeschubst zu werden. So kann am 31. Jänner ein historisches Ereignis gefeiert werden.
Die Wiedererlangung der vollen Souveränität der Untertanen ihrer Majestät. Keine EU-Kommission, keine EU-Gerichte, keine Drangsale und keine Einmischungen mehr.
Von nun an können das Vereinigte Königreich und die EU auf Augenhöhe verhandeln. Handel. Kooperation. Militärische Zusammenarbeit. Ohne Bevormundung und ohne Besserwisserei. Er wünschte Premierminister Johnson alles Gute für die Verhandlungen über das Handelsabkommen bis Jahresende.
Farage betonte, dass der Brexit eine Front im Kampf zwischen Globalismus und Populismus ist. Und was die Bürokraten nicht verstanden haben und noch immer nicht verstehen wollen: Populismus ist populär. Daher griff er auf Winston Churchill zurück: Dies ist der Anfang des Endes einer quasi-diktatorischen EU. „Wir lieben Europa. Aber wir hassen die EU.“
Das Totengeläut für die Arroganz und die Ignoranz darf Big Ben zwar nicht einläuten. Aber die Schläge sind dennoch unüberhörbar. Hoffnung, Freiheit, Selbstbestimmung, Wohlstand, Wehrhaftigkeit in den Ohren der Untertanen ihrer Majestät sowie in den Ohren der drangsalierten, bevormundeten, entmündigten, enteigneten Bürger der Rest-EU.
Schrille Alarmsirenen in den Ohren Merkels, Macrons, von der Leyens und Lagardes. Das Regime wird die Daumenschrauben anziehen und damit seinen Untergang beschleunigen. Salvini, Orbán etc. können nicht auf Dauer im Zaun gehalten werden.
Nach dem Sieg des Volkes im Vereinigten Königreich richten sich die Augen nach Übersee. Kein freiheitsliebender Bürger Europas darf vergessen, dass ein Demokrat im Weißen Haus sofort nach Paris und Berlin fliegen würde, um den Völkerfrühling wieder einzudämmen. Ob sie es wollen oder nicht: Sie müssen Trump die Daumen drücken.
Vorerst darf der Moment des Sieges der Freiheit und des Volkswillens über Bürokratismus, Mainstreammedien, Scheineliten etc. genossen werden. In dem Wissen, dass eine Schlacht gewonnen wurde, aber noch lange nicht der Krieg.
Exemplarisch hierfür steht die Reaktion der EU-Parlamentssprecherin auf die „Union Jack-Fähnchen“ der britischen Abgeordneten. Diese seien im Plenarsaal nicht gestattet.
Jetzt erst recht: Rule Britannia!
[Autor: G.B. Bild: www.wikipedia.org/European Parliament from EU Lizenz: CC BY 2.0]