Ein gut inszenierter EU-Gipfel streute den Bürgern Sand in die Augen
Dem geneigten Leser wird es so ergangen sein, wie vielen anderen auch. Sie wachten auf. Sie schalteten den Wecker aus. Sie standen auf. Sie gingen ins Badezimmer. Sie frühstückten. Sie sahen, hörten oder lasen die Nachrichten. Sie gingen an Ihr Tagewerk. Aber was Sie nicht bemerkten war Folgendes: Sie erwachten in einer Diktatur.
Moment, werden Sie einwerfen: Ich habe doch gesehen, gehört oder gelesen, dass die EU nach langem Ringen zu einem mühsamen Kompromiss gefunden hat. Und wenn mir das Ergebnis nicht passt, kann ich beim nächsten Mal eine andere Partei wählen.
Natürlich können Sie das. Aber besagte Partei bzw. besagte Parteien werden derart mit Dreck, Schmutz und Eiter überzogen, dass sogar Sie sich denken werden: Dann doch lieber das Berechenbare wie Altbekannte.
Und haben nicht die sparsamen Vier, den glorreichen Sieben gleich, die Interessen des Steuerzahlers gewahrt und eine Schuldenunion verhindert? Natürlich. Innerhalb der Inszenierung. Und eine Inszenierung unterscheidet sich immer von der Realität, ob der Tatsache eine Inszenierung zu sein.
750 Milliarden wandern in den Corona-Fonds. 500 Milliarden waren als Zuschüsse geplant. 250 Milliarden als Kredite. Nun sind es 390 Milliarden als Zuschüsse und 360 Milliarden als Kredite.
Macron speit Feuer und Flamme der europäischen Solidarität. Oder des solidarischen Europäismus. Merkel schweigt. Wie immer. Wortreich. Rutte, Kurz, die Dänen, die Schweden, die Finnen etc. dürfen sich als das neue Großbritannien präsentieren. Wir haben das schlimmste verhindert. Wir haben standgehalten. Wir sind die Wahrer der Interessen des Bürgers.
Natürlich durfte besagte Inszenierung nicht innerhalb von zwei oder drei Tagen über die Bühne gehen. Es brauchte vier bis fünf Tage. Schlaflosigkeit. Darben. Isolation. Fernab der Heimat. Getrennt von den Lieben. In Luxusunterkünften.
Nichts darf dem Dienst am Volk zu teuer oder zu anstrengend oder zu abfordernd sein.
Trotz der unaufschiebbaren Dringlichkeit der Anwesenheit in der Heimat. Das Virus greift erneut aus. Dutzende unter Millionen werden positiv getestet. Die Zahl der Toten stagniert. Dennoch lässt die große Verantwortung in Brüssel den geliebten Führer nicht los. Er muss die Wiederkehr der Maskenpflicht mit Verspätung verkünden.
Wie viele Menschenleben wird diese Verzögerung kosten? Gleich! Schuld werden die Brüsseler Bürokraten sein.
Dem Verfasser dieser Zeilen verbleibt nurmehr ein: Selbst schuld, kein Mitleid…
[Autor: G.B. Bild: Wikipedia/Amio Cajander” Lizenz: CC BY-SA 2.0]